Mario Löffler
Als „Neuling“ in dem Beruf bekommt man aus vielen Richtungen hilfreiche Tipps und Ratschläge, um sich auf dem Spezialgebiet gleich zurechtzufinden.

Mario Löffler
Patentanwaltskandidat bei Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB

Wichtige Karriereschritte

Seit 2020           Patentanwaltskandidat bei Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB

2017 bis 2021   Promotion in Elektrochemie an der Universität Erlangen-Nürnberg/ Forschungszentrum Jülich GmbH

2014 bis 2017   Master of Science in Physik an der Universität Augsburg

2014                  Auslandssemester an der Universität Lund, Schweden

2011 bis 2014   Bachelor of Science in Physik an der Universität Augsburg

 

Interview vom 30.11.2021

Herr Löffler, Sie sind als Patentanwaltskandidat für Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB tätig. Würden Sie bitte kurz beschreiben, wie Ihr Arbeitsalltag aussieht?

Sehr gerne. Nach meiner wissenschaftlichen Tätigkeit an einem Forschungsinstitut habe ich mich Ende 2020 dafür entschieden, das Labor gegen ein Büro, genauer eine Patentanwaltskanzlei, einzutauschen. Diesen Schritt habe ich bis heute nicht bereut. Ein typischer Arbeitstag sieht so aus, dass ich in die Kanzlei komme, die Kolleg*innen begrüße und angekommen im eigenen Büro den Tag plane. Es ist sehr wichtig in dem Beruf, den Überblick über die aktuellen Fristen der einzelnen Akten zu behalten. Anschließend beginne ich, oft im Selbststudium, mich in einen neuen Fall einzulesen und mir Gedanken zu machen, wie man beispielsweise eine Patentanmeldung zur Erteilung bringen kann. Zu Beginn der Ausbildung ist man dabei in enger Abstimmung mit seinem Ausbilder/seiner Ausbilderin, einem erfahrenen Patentanwalt/einer erfahrenen Patentanwältin, der/die einen an die Grundlagen des Patentbereichs heranführt. Die Mittagspause gestalte ich mit Kolleg*innen meist mit einer Spazierrunde durch den nahegelegenen Englischen Garten, was uns gleich zu dem nächsten Punkt bringt.

 

Was begeistert Sie an Ihrer Arbeit und am Unternehmen? Was schätzen Sie an Ihrer Stelle besonders?

Neben der ausgezeichneten Lage der Kanzlei im Herzen Münchens schätze ich vor allem das internationale und kollegiale Umfeld der Mitarbeiter*innen in der Kanzlei. Vor allem als „Neuling“ in dem Beruf bekommt man aus vielen Richtungen hilfreiche Tipps und Ratschläge, um sich auf dem Spezialgebiet gleich zurechtzufinden.

 

Wie wichtig / wegweisend waren die vielen Praktika während Ihres Studiums?

Rückblickend kann ich sagen, dass ich keine der Erfahrungen missen möchte. Von der Tätigkeit am Lehrstuhl über ein Forschungsinstitut bis hin zur Industrie ist für mich jede Station mit ganz individuellen Fortschritten sowohl fachlich, als auch menschlich, verbunden. Das ist auch mein Tipp an alle Studierenden: Seid neugierig und probiert etwas aus! Wenn man weiß, wie die Abläufe in verschiedenen Unternehmensformen sind, hilft das nicht zuletzt bei der Berufswahl bedeutend.

 

Was war das bereichernde an Ihrem Auslandssemester in Lund, Schweden?

Als besonders bereichernd an meinem Auslandsstudium habe ich neben den Vorlesungen in einem fremden Land vor allem die kulturelle Erfahrung und konkret den Kontakt zu „echten“ Schweden in einem lokalen Basketballverein empfunden. Ich bin dann mit dem Wissen zurückgekehrt, dass man innerhalb von kurzer Zeit in einer zunächst fremden Umgebung von Null starten und sich gut einleben kann. Das kann man nicht aus Büchern lernen.

 

Was hat Sie dazu motiviert zu promovieren, obwohl Sie durch die Masterarbeit leicht in die Industrie wechseln konnten?

Bei mir war vor allem der Antrieb sehr stark zu forschen, etwas Neues herauszufinden und dabei an Themen zu arbeiten, die mich begeistern. Genau diese Möglichkeit wurde mir dann in einer internationalen Arbeitsgruppe am Institut auf dem Bereich der Elektrochemie geboten. Ich konnte mir auch vorstellen, von dort aus direkt in die Industrie zu wechseln, weil vor allem auf dem Gebiet der Batterie-, Elektrolyseur- und Brennstoffzellenforschung hervorragende Aussichten auf entscheidende Entwicklungen in den kommenden Jahren bestehen.

 

Welche 3 Wünsche, Werte oder Ziele sind Ihnen bei der Entscheidung, Patentanwalt zu werden, am wichtigsten gewesen?

Wenn ich es auf drei Punkte herunterbreche, dann sind das lebenslanges Lernen, Internationalität und Einsetzen der soliden technisch/naturwissenschaftlichen Grundausbildung, die man als Physiker*in mitbringt.

 

Welchen Rat möchten Sie den Augsburger Studierenden mit auf den Weg geben?

Seid neugierig, geht Euren eigenen Weg und gebt nicht auf, bis Ihr „Euren“ Bereich gefunden habt!

 

Was sind die 3 wichtigsten Kompetenzen/Softskills, die in Ihrem Beruf gefragt sind?

Mit Sicherheit sind ein gutes Zeitmanagement, sprachliche Ausdrucksfähigkeit und Überzeugungsfähigkeit hilfreich. Mir persönlich haben die Softskill-Kurse an der Universität Augsburg geholfen, frühzeitig für diese Fähigkeiten sensibilisiert zu sein.

 

Ihre Meinung zur Corona-Situation: Chance oder Risiko für den Berufseinstieg? Was kann man aus der Krise lernen? Welche Konsequenzen ergeben sich für Ihr Arbeitsfeld?

Meine Meinung: Auf jeden Fall eine große Chance! Durch die sich durchsetzenden Homeoffice-Möglichkeiten wird der Arbeitsmarkt insgesamt flexibilisiert und viele Mitarbeiter*innen können sich Ihre Arbeitszeit besser einteilen und an die privaten Bedürfnisse anpassen. Zudem profitieren viele Geschäftsfelder von der Krise und es werden neue Mitarbeiter*innen eingestellt. Ich denke, wir alle können aus der Krise mitnehmen, wie verletzlich eine globale Gesellschaft doch ist und wie gut sie trotzdem mit Rückschlägen klarkommt. Speziell für den Patentbereich sind mir keine negativen Auswirkungen bekannt. Unternehmen haben schon längst erkannt, wie wichtig der Innovationsschutz ist, um langfristig global erfolgreich zu sein – vor allem in der Krise. In diesem Bereich gibt es ständig neue Stellen zu besetzen!

 

Mehr über die Person und die Möglichkeit, sich zu vernetzen:: XING & LinkedIn

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