Marion Mahl
Ich denke, die individuelle Herausforderung bei jedem offenen Studiengang besteht darin, sich während des Studiums ein individuelles Profil aufzubauen, das – geprägt durch Nebenfach / Wahlbereich / Praktika – die eigene Person für eine bestimmte Tätigkeit besonders und einzigartig macht.

Marion Mahl
Projektmitarbeit wirtschaftliche Baubetreuung bei St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg GmbH

Wichtige Karriereschritte

Seit 2020       Projektmitarbeit wirtschaftliche Baubetreuung bei St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg GmbH

2018 - 2020   Accounting und Sprachtraining bei PET-Sprachen GmbH

2017              Praktikantin bei Auer Verlag GmbH

2015 - 2017   Master ANIS (Spanisch + Deutsch als Fremdsprache)

2014 - 2017   Werkstudentin bei PET-Sprachen GmbH

2011 - 2015   Bachelor Iberoromanistik mit Nebenfach VWL und Wahlbereich Jura

 

Interview vom 24.08.2022

Frau Mahl, Sie sind als Projektmitarbeiterin in der wirtschaftlichen Baubetreuung tätig. Würden Sie bitte kurz beschreiben, wie Ihr Arbeitsalltag aussieht und welche Aufgaben dazu gehören?

  • Mitarbeit in fünf Stufen der Projektsteuerung: Vorbereitung, Planung, Ausführungsvorberei-tung, Überwachung, Abschluss
  • Vergabewesen, Erstellung von Ausschreibungen über Deutsche E-Vergabe, Modernisierung Ausschreibungsverfahren 
  • Bauabrechnung und Rechnungsprüfung
  • Vertragswesen
  • Kosten- und Terminverfolgung
  • Versicherungsanträge
  • Berichtswesen

 

Wie sind zu Ihrer Tätigkeit gekommen und welchen Berufsweg haben Sie ursprünglich geplant?

Ursprünglich geplant war durch meinen Bachelor in Iberoromanistik mit Nebenfach VWL und Wahlbereich Jura Dolmetscherin zu werden. So hätte ich einen großen Teil der Fachsprachen abdecken können. Durch meine Tätigkeit bei PET-Sprachen GmbH merkte ich, wie viel Spaß mir das Unterrichten machte, weshalb ich mich im Master ANIS vor allem auf die Didaktik und die Analyse von Lehrwerken konzentrierte.

Nachdem ich insgesamt über 5 Jahre bei meinem ersten Arbeitgeber tätig war, merkte ich – auch durch meine Schülerschaft – dass ich selbst gerne noch etwas Neues lernen wollte und entschloss mich, durch mein breit aufgestelltes Studium – wenn möglich – in eine andere Branche zu wechseln. Wichtig waren mir folgende Punkte: Die Arbeit in einem sozial engagierten Unternehmen sowie eine Tätigkeit, in der es vorrangig darum geht, Menschen zu helfen / zu fördern. So entschloss ich mich nach dreimonatiger Suche und verschiedenen Bewerbungsgesprächen in unterschiedlichen Bereichen, beim St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg anzufan-gen. Das Team, in dem ich tätig bin, betreut als Bauherrnvertretung die verschiedenen Phasen beim Bau von diversen Schulen in Schwaben / Bayern. So habe ich trotz wirtschaftlicher Ausrichtung meiner Tätigkeit einen Bereich gefunden, in dem es allgemein gilt, Menschen zu fördern.

 

Worauf freuen Sie sich, wenn Sie zur Arbeit gehen? Was motiviert Sie?

Ich freue mich darauf, dass jeder Tag anders ist und es immer neue und spannende Aufgaben gibt. Außerdem macht es mir großen Spaß, die Ausschreibungen über das Online-Portal „Deut-sche E-Vergabe“ zu generieren und diesen Bereich auch weiter auszubauen.

 

Was sind die 3 wichtigsten Kompetenzen/Softskills, die in ihrem Beruf gefragt sind?

  • Organisationstalent 
  • Kommunikationsstärke 
  • Analytisches Denken 

 

Welche Schwerpunkte hatten Sie im Studium gesetzt? Warum haben Sie sich für einen Mas-ter entschieden? Wie hat Sie das Studium auf Ihre jetzige Tätigkeit vorbereitet und welche Fähigkeiten haben Sie sich zusätzlich aneignen müssen?

Mein Master hat mich bei meiner jetzigen Tätigkeit (Branchenwechsel!) vor allem darauf vorbereitet, sich (im Studium durch Hausarbeiten) eigenständig in neue Themenfelder einzuarbeiten.

Durch VWL hatte ich bereits vertiefte Einblicke in das Controlling / die Abrechnungsprozesse erhalten, diese haben mir den Einstieg in die in der Baubranche relevanten Abrechnungsprozesse ebenfalls erleichtert.

Durch den Wahlbereich Jura fiel es mir leichter, mich in die baurechtlich relevanten Themengebiete (AHO, HOAI, VOB etc.) einzuarbeiten.

 

Welche Bedeutung hatten Praktika und (ehrenamtliche) Nebentätigkeiten für Ihre persönli-che Berufsorientierung und Ihre Einstellungschancen?

Ich denke, es ist das A und O bereits während des Studiums Berufserfahrung zu sammeln, nicht nur, um selbst auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen zu haben, sondern auch, um selbst besser einschätzen zu können, was einem / einer wirklich langfristig Freude bereitet und welche Aufgabenbereiche / Tätigkeitsfelder einem / einer liegen. Deswegen ist meine Empfehlung, sich unterschiedliche Bereiche / Branchen anzuschauen – vielleicht gibt es ja etwas, was man vorher noch gar nicht in Betracht gezogen hatte.

 

Welchen Tipp können Sie Studierenden zur Berufsorientierung geben? Wie sind Sie dabei vorgegangen/was hat Ihnen geholfen?

  • Praktika
  • Das Programm "UniMento" an der Uni
  • Auslandssemester
  • Sich mit anderen austauschen 
  • Eine Liste mit seinen Stärken / Schwächen anfertigen und auf dem Stellenmarkt (Xing, Monster, Stepstone, etc.) schauen, was zu einem passt

Worin sehen Sie besondere Herausforderungen und Chancen in der Arbeitswelt der Zukunft aus Sicht eines/einer Sprachwissenschaftlers:in?

Ich denke, die individuelle Herausforderung bei jedem offenen Studiengang besteht darin, sich während des Studiums ein individuelles Profil aufzubauen, das – geprägt durch Nebenfach / Wahlbereich / Praktika – die eigene Person für eine bestimmte Tätigkeit besonders und einzigartig macht. Ein auf die eigene Persönlichkeit / die eigenen Stärken abgestimmtes und dementsprechend individuelles Profil ergeben aus meiner Sicht eine einzigartige Chance in der Berufswelt :-)

 

Mehr über die Person und die Möglichkeit, sich zu vernetzen: XING

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