Möglichkeiten der Liquid Biopsy für die Therapie von Enddarmkrebs

Veranstaltungsdetails
Datum: 12.03.2020, 16:30 Uhr - 17:30 Uhr 
Ort: Universitätsklinikum Augsburg, Großer Hörsaal, Stenglinstraße 2, 86156 Augsburg
Veranstalter: Medizinische Fakultät der Universität Augsburg und Universitätsklinikum Augsburg
Themenbereiche: Akademisches (Gesamtuniversitäres), Gesundheit und Medizin
Veranstaltungsreihe: Wissenschaftsforum Faszination Forschung
Veranstaltungsart: Vortragsreihe
Vortragende: Dr. rer. nat. Sebastian Dintner, Institut für Pathologie und molekulare Diagnostik, Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg, Deutschland
Privat

Die NEORECT-Studie: Liquidbiopsy zum Monitoring maligner Erkrankungen. Durch den Einsatz von „Liquid Biopsy“ soll das Ansprechen des Tumors auf die neoadjuvante Radiochemotherapie auf molekularer Basis genau charakterisiert werden. Außerdem soll geklärt werden, ob bei einer tiefen molekularen Remission, die zum vollständigen Verschwinden des Tumors führt, auf eine Operation verzichtet werden kann.


Aktuell wird unter Experten ausgiebig diskutiert, ob bei sehr gutem Ansprechen der neoadjuvanten Radiochemotherapie und Erreichen einer kompletten Remission, d.h. einem vollständigen Verschwinden des Tumors, auf eine Operation verzichtet werden kann. Dies wäre insbesondere für Patienten mit hohem Operationsrisiko eine sinnvolle Möglichkeit. Bisher ist die Datenlage für ein solches Vorgehen jedoch noch unzureichend. Diagnostische Basis für diese Diskussion sind bisher insbesondere bildgebende Verfahren wie MRT oder Endosonographie. Durch den Einsatz von „Liquid Biopsy“ soll versucht werden, das Ansprechen des Tumors auf die neoadjuvante Therapie auf molekularer Basis genau zu charakterisieren und die Wertigkeit einer tiefen molekularen Remission gegenüber den herkömmlichen Verfahren vergleichen.
„Liquid Biopsy“ ist ein Verfahren, das zum Ziel hat, mittels Untersuchung von zirkulierender Tumor-Erbinformation („circulating tumor DNA“, ctDNA) ohne invasive Eingriffe sowohl die Diagnose zu unterstützen, als auch insbesondere den Verlauf der Erkrankung und das Therapieansprechen zu beurteilen. Bisher ist „Liquid Biopsy“ nicht in der klinischen Routine implementiert. Das klinische Potential von ctDNA-Detektion zur Verlaufsbeurteilung wird jedoch durch eine Vielzahl aktueller Studien in vielen Tumorerkrankungen deutlich.
Das Monitoring der ctDNA soll die Basis zur Durchführung einer großen in mehreren Kliniken durchzuführenden NEORECT-Studie sein und somit die Beurteilung eines Therapieansprechens bei neoadjuvanter Therapie von Enddarmkrebs unterstützen. Von Interesse sind hier der Nutzen für die Vorhersage des Krankheitsverlaufs sowie des Ansprechens der Therapie.

Weitere Veranstaltungen: Medizinische Fakultät


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