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The team © AnglistenTheater
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Augsburger Allgemeine on the Revival of the AnglistenTheater

This is the Augsburger Allgemeine’s review of the AnglistenTheater’s production of Simon Stephens’ play One Minute.

Simon Stephens, One Minute: Information

Maximilian Grundler's poster for One Minute © AnglistenTheater

Summer 2012

Simon Stephens, One Minute

Simon Stephens

Der 1971 in Stockport bei Manchester geborene Simon Stephens gehört zu den bekanntesten Dramatikern seiner Generation. Er ist der Autor von mehr als zehn Dramen, die in Großbritannien mit beachtlichem Erfolg auf die Bühne gebracht und mehrfach ausgezeichnet wurden. Stephens‘ Stücke werden auch in Deutschland viel gespielt – erst kürzlich brachten die Münchner Kammerspielen Stephens‘ dreisprachiges Drama Three Kingdoms auf die Bühne, in einer Koproduktion mit dem Theater NO99 Tallinn und dem Lyric Hammersmith London. Von der Zeitschrift Theater heute wurde Stephens  2008 zum „Dramatiker des Jahres“ gewählt und 2011 wurde sein Drama Wastwater als „Ausländisches Stück des Jahres“ ausgezeichnet.

 

One Minute (2003)

Im Januar 2001 verschwindet in London ein 11-jähriges Mädchen. Zwei Polizisten, Gary Burroughs und Robert Evans, sind fast ein ganzes Jahr lang mit der Aufklärung des Falles beschäftigt. Dabei kreuzen sich ihre Wege mit denen anderer Menschen: Da ist die Mutter des Mädchens, die Universitätsdozentin Anne Schults, die den Verlust des Kindes ohne die Hilfe ihres Ehemannes verkraften muss, da ist Marie Louise Burdett, die das Mädchen zwei Tage nach seinem Verschwinden zu sehen glaubt, und da ist die Studentin Catherine Denham, die in Gary Burroughs‘ Stammcafé in Camden arbeitet und sich mit Marie Louise nach einer zufälligen Begegnung in einem Kleiderladen in Kensington anfreundet.

Simon Stephens selbst hat One Minute einmal als einen Krimi bezeichnet, dem alles fehlt, was einen Krimi eigentlich ausmacht: Es gibt keine Leiche, keine Verdächtigen, keine Festnahmen und Verhöre, kein Geständnis, keine Anklage oder Verurteilung. One Minute ist keine cop story, sondern ein Stück über London und über fünf Menschen, die in dieser Stadt auf irgendeine Weise mit Verlust und Trauer zurechtkommen müssen. Dem entspricht die Struktur des Dramas, das nicht eine Geschichte mit Anfang, Mitte und Ende erzählt, sondern eher einem lockeren Gewebe aus unterschiedlichen Handlungsfäden gleicht. Da Stephens auch auf die explizite Formulierung zentraler Themen und Ideen durch die Figuren seines Stücks verzichtet, ist das Publikum darauf angewiesen, durch Einfühlung und kritische Reflexion zu eigenen Deutungen zu gelangen.

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