Pressemitteilung 133/15 - 31.08.2015

Geschichte(n) des Wissens

Eine 840-seitige Festschrift zum 65. Geburtstag des Augsburger Historikers Wolfgang E. J. Weber

 

Augsburg/StP/KPP – Insgesamt 51 Beiträge in sieben Kapiteln, eine ausführliche Einleitung und ein umfangreiches Schriftenverzeichnis des Jubilars umfasst die Festschrift „Geschichte(n) des Wissens“, die jüngst zum 65. Geburtstag des Augsburger Neu- und Kulturhistorikers Prof. Dr. Wolfgang E. J. Weber erschienen ist. Der Titel des Bandes, so die Herausgeber Mark Häberlein (Bamberg), Stefan Paulus und Gregor Weber (beide Augsburg), verweise auf den roten Faden, der das in zeitlicher wie in thematischer Hinsicht denkbar breite Spektrum von Webers Forschungsinteressen und Publikationen durchziehe – die Geschichte des Wissens.

Wolfgang E. J. Weber, der am 28. Juli 2015 seinen 65. Geburtstag feierte, zählt zu den wenigen deutschen Historikern seiner Generation, die in Forschung und Lehre noch die gesamte Geschichte der Neuzeit im Blick haben. Über seine beiden zentralen Arbeitsfelder – die politische Ideengeschichte des späten 16. und 17. Jahrhunderts sowie die deutsche Geschichtswissenschaft des 19. und 20. Jahrhunderts – hinaus reicht das Spektrum seiner Publikationen von der Frühen Neuzeit bis in die jüngste Zeitgeschichte. Ungeachtet dieser chronologischen und thematischen Spannbreite stellt die Geschichte des Wissens – in einem weiten Sinne verstanden als eine Geschichte der Produktion, Transmission und Aneignung von Wissen in spezifischen institutionellen, politischen und sozialen Kontexten – den Kern dar, den Webers Arbeiten aus unterschiedlichen Perspektiven im Blick haben.

Dies gilt nicht nur für den produktiven Forscher und akademischen Lehrer, sondern auch für den Wissenschaftsorganisator: Als langjähriger Geschäftsführer des Instituts für Europäische Kulturgeschichte und als tragende Säule des dort angesiedelten Graduiertenkollegs „Medien und Wissensfelder der Neuzeit. Entstehung und Aufbau der Europäischen Informationskultur“ hat Weber einschlägige Studien an der Universität Augsburg maßgeblich geprägt, betreut und begleitet. Die Festschrift, so die Herausgeber, sei nicht zuletzt eine Würdigung der vielfältigen Anregungen, die von Webers Tätigkeit ausgegangen seien. Insgesamt sind 51 Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schüler sowie Freunde Webers aus dem In- und Ausland der Einladung gefolgt, einen entsprechenden Beitrag zu den „Geschichte(n) des Wissens“ beizusteuern. Die enorme Resonanz, die diese Einladung gefunden hat, bestätigt höchst eindrucksvoll, wie nachhaltig der Historiker Weber nicht nur in die Universität Augsburg, sondern auch in die deutschsprachige Geschichtswissenschaft hineingewirkt hat.

Die Kapitel und Autoren der Festschrift:

  1. Wissen in interdisziplinärer Perspektive Mathias Mayer, Freimut Löser, Bernd Oberdorfer, Helmut Koopmann, Stefan Lindl
  2. Formen, Praktiken und Probleme der Geschichtsschreibung Volker Dotterweich, Josef Becker, Achim Landwehr, Philipp Gassert, Wolfgang Reinhard, Eugen Kotte, Babett Kolenda, Susanne Popp
  3. Antike und Mittelalter Gunther Gottlieb, Wolfgang Kuhoff, Thomas M. Krüger, Kay Peter Jankrift
  4. Augsburg als frühneuzeitliches Wissenszentrum Silvia Serena Tschopp, Rolf Kießling, Helmut Gier, Hans-Jörg Künast, Magnus Ulrich Ferber, Karl Filser
  5. Beiträge zur europäischen Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit Mark Häberlein, Wolfgang Wüst, Hans-Otto Mühleisen, Peter Burschel, Wolfgang Schmale, Michael North, Lothar Schilling, Maria Stuiber, Iris Fleßenkämper, Theo Stammen
  6. Wissen, Herrschaft und Diplomatie in der Frühen Neuzeit Merio Scattola, Johannes Burkhardt, Michael Philipp, Martin Espenhorst, Benjamin Durst, Holger Kürbis, Regina Dauser
  7. Beiträge zur Wissen(schaft)sgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts Gregor Weber, Eva Matthes, Michael Maurer, Günther Kronenbitter, Michaela Schmölz-Häberlein, Markwart Herzog, Christoph Marx, Dietmar Süß, Stefan Paulus, Dietrich Erben, Werner Lengger

Mark Häberlein, Stefan Paulus, Gregor Weber (Hg.): Geschichte(n) des Wissens: Festschrift für Wolfgang E. J. Weber zum 65. Geburtstag, Wißner-Verlag, Augsburg 2015, 840 Seiten, 39,80 Euro, ISBN 978-3957860385

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