Kulturpreis Bayern für Sebastian Franz

Dr. Sebastian Franz ist diesjähriger Preisträger des Kulturpreises Bayern in der Sparte Wissenschaft. Verliehen hat die Auszeichnung die Bayernwerk AG (Bayernwerk) gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Damit ehren sie die Leistung des Forschers. In seiner Dissertation hat der Sprachwissenschaftler die deutsche Sprachminderheit Sappada/Plodn in Norditalien untersucht. Der Augsburger ist einer von insgesamt 32 Absolventinnen und Absolventen bayerischer Hochschulen und Universitäten, die am Donnerstagabend (28. Oktober) geehrt wurden. Der Festakt fand vor 150 Gästen in den Eisbach Studios in München statt. Von hier haben ihn mehrere bayerische Regionalfernsehsender live übertragen. Moderatorin Nina Sonnenberg hat durch das rund 100-minütige Programm geführt.

Photo: Denis Kokocinski © Universität Augsburg

Bairische Sprache in Norditalien

Man findet sie nicht nur in Bayern: Bairische Dialekte finden sich als Minderheitensprachen auf der ganzen Welt verteilt. Ausgewanderte haben sie seit dem späten Mittelalter in ihre neuen Heimatorte mitgenommen. Wie und wann die Sprache heute von einer alpindeutschen Minderheit in Norditalien gesprochen wird und was das für die Identität und Integration der Menschen bedeutet, hat Dr. Sebastian Franz in seiner Dissertationsschrift untersucht. „Meine Arbeit liefert interessante Erkenntnisse für den Ausbau und den Erhalt bedrohter Sprachen“, erklärt der Sprachwissenschaftler. Seine Studie erläutert den jahrhundertelangen Spracherhalt im norditalienischen Alpenraum. Für seine Untersuchungen hat der 27-Jährige qualitative Interviews mit verschiedenen Generationen im Ort geführt und diese um wissenschaftliche Beobachtungen ergänzt. Dazu gehören beispielsweise mehrsprachige Schilder im öffentlichen Raum oder die Teilnahme an authentischen Gesprächssituationen.

Mehr als ein Andenken

„Der Kulturpreis Bayern ist eine Auszeichnung mit jahrzehntelanger Tradition. Immer ging es darum, Menschen zu danken, die mit ihrem Engagement, ihrem Wirken und ihrer Begeisterung für Kunst, Kultur und Wissenschaft unsere Gesellschaft bereichern. Den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern danken wir für ihre Leistungen und gratulieren herzlich zu dieser Auszeichnung“, betont Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender des Bayernwerks. In der Sparte Kunst hat das Bayernwerk dieses Jahr die bildenden Künstler Thomas Demand sowie Gretel und Erwin Eisch, die Musiker Reinhard Kammler und Wolfgang Buck und die Schauspielerin Luisa Wöllisch ausgezeichnet. Vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst erhält der Kabarettist, Schauspieler und Musiker Hannes Ringlstetter einen Sonderpreis. Die sechs Kunst-Preisträgerinnen und -Preisträger sowie den Sonderpreisträger wählt eine Fachjury. Die 32 Preisträgerinnen und Preisträger der Sparte Wissenschaft werden von den bayerischen Hochschulen, Kunsthochschulen und Universitäten selbst benannt. Das Bayernwerk ehrt Erfolge in Kunst und Wissenschaft seit mehr als 60 Jahren, seit 2005 verleiht es in Partnerschaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst den Kulturpreis Bayern. Dieser geht auf den Kulturpreis Ostbayern zurück, der erstmals im Jahr 1959 verliehen wurde. Der Kulturpreis Bayern in der Sparte Kunst und der Sonderpreis sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, der Preis in der Sparte Wissenschaft mit je 2.000 Euro. Alle Preisträgerinnen und Preisträger erhalten außerdem den „Gedankenblitz“. Diese Bronzestatue wurde vom Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer geschaffen. Die Aufzeichnung der Preisverleihung können Interessierte unter http://www.bayernwerk.de/kulturpreis2021 anschauen. Dort finden sie auch eine Liste aller Wissenschaftspreisträgerinnen und ‑preisträger.

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Wissenschaftlicher Assistent
Variationslinguistik und DaZ/DaF

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