Aktien-Ausverkauf für das Klima

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Hat es einen Einfluss, sich gegen die Aktien von klimaschädlichen Unternehmen zu entscheiden? Mit dieser Frage hat sich ein Forscherteam der Universität Augsburg beschäftigt. Die Antwort ist „ja“ und gibt Hoffnung.

Immer mehr Anlegerinnen und Anleger sind sich dem bewusst und möchten beim Investieren ihres Vermögens nachhaltig handeln. Viele verkaufen daher die Aktien klimaschädlicher Unternehmen („Divestment“). Geschieht das vermehrt, sinkt der Aktienkurs dieser Unternehmen. Das soll die Unternehmen veranlassen, Maßnahmen zu ergreifen, um ihren CO₂-Ausstoß zu verringern. Können Unternehmen auf diese Weise aber tatsächlich dazu bewegt werden, ihren CO₂-Ausstoß zu reduzieren?

Die Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Marco Wilkens, PD Dr. Martin Rohleder und Jonas Zink stellten fest: Die Strategie, Aktien umweltschädlicher Unternehmen zu verkaufen, hat den Aktienkurs der betroffenen Unternehmen in den darauffolgenden zwei Jahren um durchschnittlich 7 Prozent reduziert. Zugleich haben diese Unternehmen ihren CO2-Ausstoß um durchschnittlich 10 Prozent gemindert. „Weitere Tests zeigten, dass dieses Ergebnis unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung dieser Unternehmen ist und somit zum Beispiel kein Ergebnis einer geringeren Produktionstätigkeit darstellt,“ sagt PD Dr. Martin Rohleder.

Insgesamt zeigt die Studie, dass der bewusste Verkauf von Aktien umweltschädlicher Unternehmen tatsächlich positive Auswirkungen auf das Klima haben kann, da die betroffenen Unternehmen tendenziell mit klimafreundlicherem Verhalten reagieren. Bewusste Anlageentscheidungen können also einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten.

Unsere Forschenden

Ordinarius
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Akademischer Rat
Prof. Dr. Marco Wilkens: Finanz- und Bankwirtschaft

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