Bildung für nachhaltige Entwicklung mit Streetart als Brücke zur urbanen Resilienz

Gruppenfoto Lehrstuhl für urbane Klimaresilienz
Gruppenfoto Lehrstuhl für urbane Klimaresilienz: v.l.n.r Dr. Sebastian Purwins, Rouven Kaiser, Triphine Ainembabazi, Alena-Marie Unglert, Dr. Prof. Markus Keck, Vincent Göhlich, Markus Huber, Merle Müller-Hansen © Universität Augsburg

Im Rahmen eines interdisziplinären Austauschs zwischen Kunst und Wissenschaft fand kürzlich ein inspirierender Gastvortrag des renommierten Streetart-Künstlers Vincent Göhlich, bekannt als Erwa.One, am Lehrstuhl für urbane Klimaresilienz der Universität Augsburg statt. Gemeinsam mit den Wissenschaftler*innen des Lehrstuhls gestaltete er an der legalen Sprühfläche von Augsburg ein gemeinsames Wandbild und diskutierte über die Schnittstellen zwischen urbaner Kunst, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und der Förderung von Klimaresilienz in städtischen Räumen.

Die gemeinsame Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für urbane Klimaresilienz der Universität Augsburg verdeutlicht, wie Kunst und Wissenschaft gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels entwickeln können und setzte neue Impulse frei, um sozial-ökologische Transformationsprozesse anzustoßen und neu zu denken.

Graffito URBAN mit Schriftzug Team urbane Klimaresilienz
Streetart sorgt für Miteinander und gestaltet nachhaltig den urbanen Raum. Der Lehrstuhl für urbane Klimaresilienz trat dabei mit dem Künstler Erwa.One in den Dialog. © Universität Augsburg

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE): Ein Konzept für die Zukunft

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein zentrales Konzept, das darauf abzielt, Menschen zu befähigen, Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung zu übernehmen. Sie fördert das Verständnis für ökologische, ökonomische und soziale Zusammenhänge und ermutigt zu einem verantwortungsvollen Handeln im Sinne der globalen Nachhaltigkeitsziele. BNE ist dabei nicht nur auf formale Bildungseinrichtungen beschränkt, sondern findet auch in informellen Lernprozessen und in der Auseinandersetzung mit der Umwelt statt.

Team urbane Klimaresilienz 2025
Team urbane Klimaresilienz: v.l.n.r Dr. Prof. Markus Keck, Alena-Marie Unglert, Markus Huber, Dr. Sebastian Purwins, Merle Müller-Hansen, Triphine Ainembabazi, Rouven Kaiser, Vincent Göhlich, © Universität Augsburg
Der Lehrstuhl für urbane Klimaresilienz an der Universität Augsburg widmet sich der Frage, wie Städte und Siedlungsräume so gestaltet werden können, dass sie den Folgen des Klimawandels standhalten und gleichzeitig sozial gerecht und ökologisch tragfähig bleiben. Dabei liegt der Fokus auf inter- und transdisziplinären Ansätzen, die ökologische, technische und gesellschaftliche Perspektiven vereinen. Resiliente Städte zeichnen sich durch Anpassungsfähigkeit, soziale Teilhabe und nachhaltige Strukturen aus – Prinzipien, die auch im Rahmen kreativer Formate wie dem Streetart-Projekt mit Erwa.One zur Sprache kamen.
Graffito Cool the City
Gegen urbane Hitzeinseln: ein kreatives "Cool the city" © Universität Augsburg

BNE im Kontext von Streetart und urbaner Resilienz

Im Kontext von Streetart und urbaner Resilienz bietet Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) eine Plattform, um durch kreative Ausdrucksformen Bewusstsein für nachhaltige Themen zu schaffen. Streetart als öffentliche Kunstform ermöglicht es, gesellschaftliche Themen sichtbar zu machen und einen Dialog über die Gestaltung lebenswerter Städte zu initiieren. Durch die Einbindung von BNE in solche Projekte können Bürger*innen aktiv in den Transformationsprozess hin zu resilienten und nachhaltigen urbanen Räumen eingebunden werden.

Streetart sorgt für Miteinander und gestaltet nachhaltig den urbanen Raum
Streetart sorgt für Miteinander und gestaltet nachhaltig den urbanen Raum. Der Lehrstuhl für urbane Klimaresilienz trat dabei mit dem Künstler Erwa.One in den Dialog. © Universität Augsburg

Vincent Göhlich aka Erwa.One: Ein Künstler mit Vision

Vincent Göhlich, alias Erwa.One, ist ein in Augsburg geborener und in Landsberg am Lech lebender Künstler, der sich auf urbane Kunst und Streetart spezialisiert hat. Bekannt für seine filigranen Schablonenkunstwerke und Wandgestaltungen in Städten wie Paris, Köln und Augsburg, setzt er sich mit seiner Kunst dafür ein, soziale und inklusive Momente zu schaffen und Menschen zusammenzubringen. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit engagiert er sich in der Kunstvermittlung und bietet mit seiner „Urbane Kunst Methodik“ praxisnahe Module an, die Jugendlichen und Erwachsenen ein Verständnis für Kunst im öffentlichen Raum vermitteln.

Streetart sorgt für Miteinander und gestaltet nachhaltig den urbanen Raum
Streetart sorgt für Miteinander und gestaltet nachhaltig den urbanen Raum. Der Lehrstuhl für urbane Klimaresilienz trat dabei mit dem Künstler Erwa.One in den Dialog. © Universität Augsburg

Nachhaltige Projekte von Erwa.One

Erwa.One setzt sich aktiv für Nachhaltigkeit und soziale Integration in seinen Projekten ein.

Im Herbst 2024 realisierte Erwa.One das Projekt " Words for Democracy" mit dem Jugendzentrum von Kaufering und Kreisjugendring von Landsberg. Zusammen mit 21 Jugendlichen der 9. Klasse einer Realschule gestalteten die Teilnehmer*innen in einem dreitägigen Workshop eine rund 15 Meter breite Wortwolke an einer Außenwand, in der die Jugendlichen ihre eigenen Begriffe zur Demokratie visualisierten. Ziel war es, Demokratie greifbar zu machen und junge Menschen aktiv in den öffentlichen Diskurs einzubinden.

Ein weiteres Beispiel ist das " U27 Streetart-Stipendium", das jungen Künstler*innen die Möglichkeit bietet, ihre Werke im öffentlichen Raum zu gestalten und dabei Themen der Nachhaltigkeit und sozialen Verantwortung zu thematisieren.

Ebenfalls beachtenswert, die von Erwa.One organisierte Streetart & Graffiti-Jam „ Bavarian Safari“ welche im September 2023 in Landsberg am Lech stattfand. Zwölf lokale, regionale und internationale Künstler*innen gestalteten dabei die Außenwände einer Gewerbehalle mit Tiermotiven und Schriftzügen im Graffiti-Stil. Ziel war es, den urbanen Raum künstlerisch nachhaltig aufzuwerten und gleichzeitig ökologische und gesellschaftliche Themen sichtbar zu machen.

Teambuilding und Bildung für nachhaltige Entwicklung machen Spaß und eröffnen neue Perspektiven.
Streetart und Bildung für nachhaltige Entwicklung macht Spaß und eröffnet neue Perspektiven. © Universität Augsburg

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