Erste Projekte im Rahmen des KI-Produktionsnetzwerk gestartet

Das KI-Produktionsnetzwerk Augsburg ist zu Jahresbeginn als Verbund der Universität Augsburg mit dem Fraunhofer-Institut für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV sowie dem Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gestartet. Ziel ist eine gemeinsame Erforschung von Verfahren der künstlichen Intelligenz (KI) für Produktionstechnologien an der Schnittstelle zwischen Werkstoffen, Fertigungstechnologien und datenbasierter Modellierung. Die Vision des KI-Produktionsnetzwerks ist eine hochmodulare,  werkstoffoptimierte Produktion. Dabei sollen KI-Technologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette adressiert werden. Künstliche Intelligenz soll dabei eine zentrale Rolle bei der Prozessoptimierung und -regelung, dem werkstoffgerechten Design von Produkten sowie der Planung von Produktionsprozessen spielen.

Das KI-Produktionsnetzwerk Augsburg erforscht KI-basierte Produktionstechnologien wie z.B. 3D-Druck an der Schnittstelle zwischen Werkstoffen, Fertigungstechnologien und datenbasierter Modellierung. Foto: Universität Augsburg

„Im Rahmen des KI-Produktionsnetzwerks konnten wir bereits erste Projekte zusammen mit Unternehmen starten, welche die Produktionstechnologien der Zukunft erforschen sollen.“, führt Prof. Dr. Markus Sause, Direktor des KI-Produktionsnetzwerks aus.

Die Projekte SmartCut und AIcut nutzen maschinelles Lernen, um Fehler bei der Zerspanung (z.B. beim Schleifen, Fräsen, Bohren) vorherzusagen. Hierzu zeichnen Sensoren kontinuierlich Datenströme auf und bewerten auf deren Basis den aktuellen Prozess. Andere Projekte machen Expertenwissen und die Strukturierung von Erfahrungswerten für jeweils eigenen Unternehmen nutzbar. „So ist beispielsweise Ziel des Projekts KOGNIA, das Wissen erfahrener Konstrukteure aus vergangenen Entwürfen für künftige Konstruktionen automatisiert aufzubereiten und verfügbar zu machen.“, so der Experte Prof. Dr. Wolfgang Reif, Direktor des Instituts für Software und Systems Engineering.

Ein zentraler Aspekt zukünftiger Arbeitswelten ist eine innige Zusammenarbeit von hochautomatisierten Anlagen wie zum Beispiel von kollaborativen Roboter (Cobots) und Menschen, so dass einerseits technische Systeme ihre Bedienerinnen und Bediener optimal unterstützen können und andererseits Menschen keinen Gefährdungen ausgesetzt sind. „Die Idee des Projekt MindBot besteht darin, Arbeitsplätze zu gestalten, bei denen der Grad der Herausforderung und der Schwierigkeit der Arbeitsaufgaben mit den Fähigkeiten und Fertigkeiten der Arbeitnehmer abgestimmt ist, um die Motivation und das Engagement der Arbeitnehmer zu unterstützen, die mit Cobots auf flexible und personalisierte Weise interagieren.“ so Expertin Prof. Dr. Elisabeth André.

In den kommenden vier Jahren sollen innerhalb des KI-Produktionsnetzwerk eine Vielzahl neuer Projekte rund um die Nutzung von KI in einem industriellen Produktionsumfeld erforscht werden und dazu eine deutschlandweit einmalige Forschungs- und Experimentiereinrichtung auf mehr als 5000m² aufgebaut werden. Das KI-Produktionsnetzwerk soll dadurch den Wissenstransfer von Forschungseinrichtungen zu Unternehmen erleichtern, und diesen helfen, die Ansätze schnell in ihrem Umfeld umzusetzen.

Autorinnen: Dr. Manuela Rutsatz/ Corina Härning

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