Immer wieder sorgen Fehlurteile und Justizirrtümer in den Medien und der gesellschaftlichen Diskussion für Aufsehen – die Fälle Gustl Mollath, Ulvi Kulac oder Harry Wörz, um nur einige Beispiele zu nennen, haben das Vertrauen in die Justiz nachhaltig erschüttert. Irren ist menschlich – aber im Bereich der Strafjustiz sind Fehler jedenfalls dann, wenn sie sich nicht zu Gunsten, sondern zu Lasten des Angeklagten auswirken, besonders folgenreich und potenziell existenzvernichtend.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Johannes Kaspar und Rechtsanwältin Dr. Carolin Arnemann ist in Augsburg ein Projekt geplant, bei dem Teams von Studierenden unter wissenschaftlicher und anwaltlicher Anleitung echte Fälle von möglichen Fehlurteilen untersuchen und ggf. an der Vorbereitung eines Wiederaufnahmeantrags mitarbeiten. Kombiniert wird diese Arbeit mit Online-Unterrichtseinheiten zu den Themen Fehlurteile und Wiederaufnahme, an denen Strafverteidigerinnen und Strafverteidiger sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Deutschland beteiligt sein werden (zum Projektverbund s. www.wiederaufnahme.com).

Gesucht werden für das Projekt motivierte und engagierte Studierende, die idealerweise (aber nicht zwingend) über Grundkenntnisse im Straf- und Strafprozessrecht verfügen und die bereit sind, sich in die Materie des Wiederaufnahmerechts einzuarbeiten. Neben einem unmittelbaren und lehrreichen Einblick in die Praxis des Strafverfahrens profitieren Sie durch die Möglichkeit, sowohl einen Nachweis über praktische Studienzeiten gem. § 25 JAPO in der Kanzlei von Frau Dr. Arnemann zu erwerben als auch (bei längerer Mitarbeit am Projekt) den Nachweis einer Schlüsselqualifikation zu erhalten.

Nähere Informationen zum Projekt werden im Rahmen einer Info-Veranstaltung per Zoom am 08.11.2021 um 18:15 Uhr (Achtung, neue Uhrzeit!) mitgeteilt werden, an der Sie unverbindlich teilnehmen können (Link zu Zoom s. Informationsplakat).

Informationsplakat [PDF]