Vom Schwinden des Rechts

Im ersten Vortrag in der Reihe „Nationalsozialistisches Recht – Rechtspolitik, Rechtsdogmatik, Rechtswissenschaft“ beschrieb Prof. Dr. Horst Dreier unter dem Titel „Vom Schwinden des Rechts“ den Zerfall des Staatsrechts in der Zeit des Nationalsozialismus.

Eingangs zeigte der Referent auf, wie Föderalismus, Demokratie, Rechtsstaat und die Grundrechte als die zentralen Elemente des föderalen Verfassungsstaates vom NS-Regime zerschlagen wurden. Dies habe – so Dreier – zu Zerfall und Aushöhlung der Rechtsetzungsinstitutionen geführt und letztlich zu einer vollständigen Verlagerung der Macht vom Reichstag zur Reichsregierung und damit letztlich zu Hitler. Die Vorstellung vom „Willen des Führers“ als einzige wahre Kompetenzquelle habe ihrerseits eine Formindifferenz und schließlich einen Formverlust von Recht und Gesetz nach sich gezogen. Ergebnis von alledem sei der Zerfall des Staatsrechts gewesen, dessen Gehalt auf einen einzigen Satz reduziert worden war: „Es gilt der Wille des Führers.“

Die sich anschließende intensive Diskussion mit den über 80 Teilnehmenden im Hörsaal und zugeschaltet via Zoom bestehend aus Teilnehmenden am Seminar „(Un-)Recht in Unrechtssystemen“, Lehrenden, Studierenden und Mitgliedern der Juristischen Gesellschaft konzentrierte sich insbesondere auf die Frage, wie es zu einem solch tiefen „Fall der Staatsrechtswissenschaft“ hatte kommen können.

Vortrag von Prof. Dr. Dreier. Der Dekan spricht vor den Teilnehmer:innen
© Universität Augsburg
Prof. Dr. Horst Dreier hält einen Vortrag vor einer grünen Tafel.
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Blick auf die Teilnehmer:innen beim Vortrag von Prof. Dr. Dreier
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Flyer Recht in Unrechtsystemen
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Prof. Dr. Horst Dreier Vortrag (im Bild mit Daniel Wolff)
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Blick auf die Teilnehmer:innen beim Vortrag von Prof. Dr. Dreier
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Prof. Wolff übergibt Buch an Prof. Dreier
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Prof. Dr. Dreier hält die Festschrift zum 50-jährigen Bestehen der Juristischen Fakultät in den Händen.
© Universität Augsburg

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