Vortrag von Dr. des. Michael Schaper (Universität Augsburg) im Rahmen des KuK-Kolloquiums
Die Werke des amerikanischen Autors Howard Phillips Lovecraft (1890-1937) aus dem Genre der Weird Fiction sind ein fester Bestandteil der Popkultur des 21. Jahrhunderts und auch an der Person des Autors selbst besteht reges Interesse. Lovecrafts Begeisterung für das klassische Altertum wurde wiederholt festgestellt, jedoch bislang kaum im Detail untersucht. Wie der Blick in das umfangreiche Quellenmaterial zeigt - neben den Kurzgeschichten beispielsweise über 3000 Briefe und zahlreiche Essays - ist Lovecraft ein ausgezeichnetes Fallbeispiel für die außerakademische Rezeption der Disziplinen in den USA um 1900. Der Vortrag widmet sich Lovecrafts methodischem Zugang zur klassischen Antike sowie dem Stellenwert, den diese für seine Identität und sein Weltbild hatte. Des Weiteren wird anhand zweier Erzählungen diskutiert, wie der Autor antike Inhalte für seine Fiktion nutzt. In diesen Kontexten spielt zudem die spezifische Verbindung zwischen Lovecrafts Antikenrezeption und seinem ausgeprägten Rassismus eine zentrale Rolle.
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