Neuerscheinung: „Claims to universal norms and the forging of transnational networks: Struggles over the meaning of gender-based and sexual violence in conflicts “

In ihrem Beitrag zum Forum „Conflicts.Meanings.Transitions / Deutungskämpfe im Übergang“ der Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung (ZeFKo) diskutieren Michaela Zöhrer, Christian Methfessel und Daniel Stahl, inwiefern Appelle an universelle Normen wie zum Beispiel Menschenrechte zur transnationalen Netzwerkbildung beitragen.

„Der Artikel analysiert, auf welche Weise die Berufung auf universelle Normen die Zusammenarbeit im Rahmen von transnationalem Aktivismus fördert oder auch behindert. Er argumentiert, dass sich das Potenzial universaler Normen nur mithilfe eines konstruktivistischen Verständnisses von Universalität analysieren lässt, das heißt nicht als etwas, das bestimmten Normen immanent ist, sondern als empirisch wirkmächtige Behauptung und strategisches Instrument. Die Argumentation stützt sich auf zwei Fallbeispiele. Das erste befasst sich damit, wie in Reaktion auf die konfliktbezogene sexualisierte Gewalt während des Bosnienkriegs sowohl Netzwerke transnationaler Solidarität gebildet werden konnten, als auch Konflikte zwischen aktivistischen Gruppen aufkamen. Das zweite Beispiel befasst sich mit Reaktionen auf die vom sogenannten Islamischen Staat im Irak im Jahr 2014 und danach begangenen Verbrechen und verdeutlicht, wie Neuerungen im Bereich der Transitional Justice und dabei insbesondere das Aufkommen von Normen, die die Belange und die Partizipation von Überlebenden in den Mittelpunkt stellen, den Aufbau von Netzwerken rund um das Recht auf Wiedergutmachung (reparation) geprägt haben.“ (deutschsprachiges Abstract)

Für den Forumsbeitrag haben eine Sozialwissenschaftlerin und zwei Historiker ihre individuellen Forschungsschwerpunkte und disziplinären Perspektiven in den gemeinsamen Austausch eingebracht. Michaela Zöhrer, Christian Methfessel und Daniel Stahl, alle Postdocs im BMBF-Forschungsverbund „Bayerisches Zentrum für Friedens- und Konfliktforschung - Deutungskämpfe im Übergang“ (BZeFK), haben damit ein zentrales Ziel des Verbunds realisiert – namentlich den produktiven interdisziplinären Austausch von sozial- und geschichtswissenschaftlichen Perspektiven in der Friedens- und Konfliktforschung.

Hier geht es zu allen Beiträgen im Forum „Conflicts.Meanings.Transitions / Deutungskämpfe im Übergang“.

Literatur

Zöhrer, Michaela/Methfessel, Christian/Stahl, Daniel (2024): Claims to universal norms and the forging of transnational networks: Struggles over the meaning of gender-based and sexual violence in conflicts, in: Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung (ZeFKo) 13, 417-426. Online unter: https://doi.org/10.1007/s42597-024-00138-x

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