„Ist Frieden kolonial?“ – Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Frieden riskieren?“
Die Titelfrage „Ist Frieden kolonial?“ lädt dazu ein, unsere gängigen Vorstellungen von Frieden kritisch zu hinterfragen: Basiert ‚unser‘ Friedensverständnis im globalen Norden möglicherweise auf dem historisch gewachsenen Machtgefälle zum Globalen Süden, und damit auf den Langzeitwirkungen von Kolonialismus? Entsprechend greift der Vortrag die lauter werdende Kritik aus post- und dekolonialen Theoriezugängen auf: Diese kritisieren etwa, dass Frieden häufig als Zustand oder Prozess verstanden wird, der bestehende – teils kolonial begründete – Ungleichheiten ausblendet oder gar absichert. Anhand des Beispiels von Erinnerungspolitik wird dargelegt, wie koloniale Logiken bis heute in der Friedensarbeit fortwirken, etwa indem koloniale Verbrechen in der kollektiven Erinnerung ausgeblendet werden. So lädt der Vortrag zu Erkundungen der Zusammenhänge von Frieden und Kolonialismus ein und möchte zur kritischen Auseinandersetzung mit gängigen Vorstellungen von Frieden anregen. Referentin ist Christina Pauls, M.A., Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung der Universität Augsburg. Weitere Informationen
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