16.10.2014

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Am 16.10.2014 referierte Dr. Daniel Wildmann vom Leo Baeck Institute in London auf Einladung des Jakob-Fugger-Zentrumsund der Professur für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Prof. Dr. Bettina Bannasch) in der Neuen Stadtbibliothek zum Thema "Begehren, Exzess und Integration. Orientalistische Phantasien, moralische Gefühle und die Frage nach dem Ort der Juden in der deutschen Gesellschaft in Filmen der Weimarer Republik".

 

Die Filme "Der Golem, wie er in die Welt kam" (1920) und "Das Alte Gesetz" (1923) verhandeln Vorstellungen über Juden, Judentum und ihren Ort in der deutschen Gesellschaft. In beiden Filmen verknüpfen sich politische Dramen um die Zukunft der Juden mit privaten Dramen um Liebe und erotisches Begehren zwischen Juden und Christen. Beide Filme geben vor, Geschichten aus der Vergangenheit zu erzählen, aber sie adressieren sich an die Gegenwart - an die deutsche Gesellschaft der 1920er Jahre. Dennoch offerieren beide Filme völlig unterschiedliche Antworten auf dieselbe Frage: Sollen Juden inmitten der deutschen Gesellschaft leben?

 

Bericht in der Augsburger Allgemeinen (16.10.2014)

Dr. Daniel Wildmann 

ist Director des Leo Baeck Institute London und Senior Lecturer in History am Queen Mary College der University of London. In zahlreichen Publikationen widmet er sich Fragen der neueren deutsch-jüdischen Geschichte und der Geschichte des Nationalsozialismus. Aktuell zielen Daniel Wildmanns Forschungen insbesondere auf den Zusammenhang von Antisemitismus, visuellen Darstellungen und den damit verbundenen Emotionen.

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