ZfK-ForscherInnen moderieren Special Issue zu "Critical Climate Resilience" im Journal "Die Erde"

Die Klimakrise ist zu einer Realität geworden, die nicht mehr nur die Länder des sogenannten globalen Südens betrifft, sondern gleichermaßen die Zentren des Kapitalismus. Infolgedessen ist Resilienz zu einem sehr populären Konzept in Wissenschaft und Politik geworden, das ein Schlüsselziel im UNFCCC COP21 Paris Agreement oder der Habitat III Urban Agenda darstellt. Kürzlich hat die UNFCCC (2021) zu einem „Wettlauf um Resilienz“ mit besonderem Fokus auf städtische, ländliche und Küstenregionen weltweit aufgerufen.

Ein genauerer Blick auf den wissenschaftlichen Diskurs zur Klimaresilienz zeigt, dass technokratische Lösungen die Debatte eindeutig dominieren.

In der Kritik steht dabei vor allem die Verlagerung von der Eindämmung des Klimawandels über die sozial-ökologische Transformation hin zu einem entpolitisierten technischen Management des Status quo. Viele kritische Forscher z.B. aus dem Bereich der politischen Ökologie lehnen das Konzept daher ab. Allerdings besteht die Gefahr, dass diese Ablehnung den Begriff der Resilienz den Technokraten und ihren Maßnahmen überlässt (Brantz & Sharma 2020; Nightingale et al. 2020).

Vor diesem Hintergrund untersucht dieses Sonderheft, wie das Konzept der Klimaresilienz aus seinem ahistorischen und technischen Rahmen gelöst und repolitisiert werden kann, indem es mit kritischen Perspektiven der Sozialwissenschaften (z. B. politische Ökologie, Feminismus, Post-/Dekolonialstudien usw.) zu Machtverhältnissen, sozialen Ungleichheiten und sozial-ökologischer Transformation auf unterschiedlichen räumlichen Skalen verknüpft wird.

Für die Einreichung werden analytische Beiträge und empirische Studien erbeten, die sich mit der Frage befassen, wie Klimaresilienz aus kritischer Sicht zu denken ist. Diese Ausschreibung richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Bereichen der Geographie und angrenzenden Disziplinen, die die Überzeugung teilen, dass der vorherrschende Diskurs zur Klimaresilienz dringend einer Neuausrichtung bedarf.

 

Vorläufiger Zeitplan:

  • Call for Papers: Ab März 2023

  • Frist zur Einreichung von Abstracts: 30.04.2023

  • Einreichung von Entwürfen des gesamten Beitrags: 01.09.2023

  • Autoren-Workshop: September 23 im Rahmen des Deutschen Kongresses für Geographie in Frankfurt/Main

  • Begutachtungsverfahren: Ab 15.11.2023

  • Publikation: Ausgabe 2/3 in 2024

Einreichungen bitte per Mail an markus.keck@uni-a.de.
Weitere Informationen folgen auf der Website des Journals "Die Erde".
 

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