Jermaine Irebor M.Ed.
Akademischer Lebenslauf

Seit 11 2024
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Seit 02 2022
Studentischer Mitarbeiter
Universität Augsburg
Projektskizze
Die visuelle Darstellung von Glaubensfiguren wie etwa Jesus Christus gilt in weiten Teilen der Theologie als theologisch nachrangig – entscheidend sei allein das „Innere“ und „Heilige“. Doch gerade aus rassismuskritischer Perspektive zeigt sich, dass Repräsentationen nie neutral sind: Sie spiegeln gesellschaftliche Machtverhältnisse wider und prägen nachhaltig Selbst- und Fremdbilder. Diese Dissertation untersucht, inwiefern bildliche Darstellungen von Glaubensfiguren die religiöse Identitätsentwicklung Schwarzer Jugendlicher beeinflussen können. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass Jesus in Lehrwerken und Bildtraditionen überwiegend als weißer europäischer Mann erscheint – eine Darstellung, die häufig mit positiven Konnotationen verknüpft ist, während nicht-weiße Bildtypen marginalisiert oder problembehaftet erscheinen. Ziel der Arbeit ist es, erstmals für den deutschsprachigen Raum systematisch zu erfassen, wie Schwarze Schüler*innen diese Repräsentationen wahrnehmen und welche Auswirkungen sie auf deren Zugang zum Glauben und zur religiösen Bildung haben. Die Arbeit verortet sich dabei im Kontext einer rassismuskritischen Religionspädagogik, die sowohl strukturelle Dimensionen von Rassismus als auch epistemische Ungleichheiten berücksichtigt. Methodisch geplant sind leitfadengestützte Interviews mit Schwarzen Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren, die mehrheitlich evangelischen Religionsunterricht in Deutschland besucht haben. Ziel ist es, subjektive Deutungsmuster zu rekonstruieren. Das Dissertationsprojekt versteht sich als Beitrag zur rassismuskritischen Weiterentwicklung religionspädagogischer Praxis und zielt darauf, marginalisierte Perspektiven innerhalb religiöser Bildungsprozesse sichtbar zu machen. Damit möchte sie einen Impuls setzen, die Relevanz von Repräsentation und religiöser Ästhetik im Rahmen einer diskriminierungssensiblen Bildung stärker zu berücksichtigen.
Forschungsschwerpunkte und Interessensgebiete
- Rassismuskritische Religionspädagogik
- Diversitätssensible Bildung
- Empowerment in Bildungsprozessen