Der Impact markenbildender Großveranstaltungen im Place Branding katholischer Wallfahrtsorte

Projektverantwortliche

PD Dr. Markus Hilpert
Anna-Maria Bader, M.A.
Luisa Stelzle

Signature Event © Pixabay

Signature Events erfahren seit rund 15 Jahren eine rasant zunehmende Aufmerksamkeit im Place Branding. Es handelt sich dabei um große, meist regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen, die maßgeblich mit einem Ort in Verbindung gebracht werden (sollen). Sie können sogar oft selbst zu einer Marke werden, tragen jedenfalls aber auch in entscheidendem Maße zur Markenbildung einer Destination bei, wie etwa das Oktoberfest in München, der Karneval in Rio de Janeiro, die Stierläufe in Pamplona, die internationalen Filmfestspiele in Cannes oder die Opernfestspiele in Verona.

 

Auch in vielen Wallfahrtsorten gibt es im Kalender mindestens einmal im Jahr ein religiöses Ritual, das in besonderer Weise mit dem lokalen Heiligtum in Verbindung steht und oft tausende Pilger und Besucher anzieht. Grundlage ist in der Regel ein Narrativ, das durch symbolische Handlungen inszeniert wird und dadurch überregionale Aufmerksamkeit erfährt, beispielsweise der Kartfreitag-Kreuzweg auf der Via Dolorosa (Jerusalem), das Jugendfestival in Medjugorje (Bosnien-Herzegowina) oder das Hochfest Mariä Himmelfahrt im polnischen Wallfahrtsort Czestochowa, das jährlich rund 100.00 Pilger anzieht.

 

Auch in deutschen Wallfahrtsorten (Altötting, Kevelaer, Maria Vesperbild, Walldürn etc.) gibt es im liturgischen Jahreskreis große Veranstaltungen mit entsprechenden Besucherzahlen. Da viele dieser Wallfahrtsorte auf eine relativ lange Geschichte zurückblicken können, konnten diese Veranstaltungen über die Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg auch sukzessive optimiert werden. Um die Konsistenz von Signature Events zu studieren, sind religiöse Großveranstaltungen deshalb ein lohnenswerter Forschungsgegenstand. An ihrem Beispiel könnten Grundstrukturen, Erfordernisse und Erfolgsfaktoren analysiert werden, was zu einem wesentlichen Fortschritt in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem recht jungen Forschungssujet der Signature Events beitragen würde.

Suche