Forschung

Herausgeberschaften von Prof. Dr. Stefan Schreiber

 

c. Francke Verlag

 

c. Kohlhammer Verlag

NTOA/StUNT (Novum Testamentum et Orbis Antiquus/Studien zur Umwelt des Neuen Testaments)

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TANZ (Texte und Arbeiten zum Neutestamentlichen Zeitalter)

 

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ThKNT (Theologischer Kommentar zum Neuen Testament)

 

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Projekte von Prof. Dr. Stefan Schreiber

  • Kommentierung der beiden Thessalonicherbriefe

Kommentierung der beiden Thessalonicherbriefe - in der Reihe Ökumenischer Taschenbuchkommentar zum Neuen Testament (hg. R. Hoppe, M. Wolter; Gütersloher Verlagshaus)

 

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  • Mitarbeit bei der Revision der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift und – damit verbunden – bei der Neubearbeitung des Stuttgarter Neuen Testaments

Bei der 2016 erschienenen, von den Bischofskonferenzen bzw. (Erz-)Bischöfen des deutschen Sprachgebiets getragenen Revision der Einheitsübersetzung war der Lehrstuhlinhaber als Revisor für das Lukasevangelium und die beiden Thessalonicherbriefe tätig. Für das auf der Basis der revidierten Einheitsübersetzung als Kurzkommentierung erstellte Stuttgarter Neue Testament (hg. M. Theobald, Verlag Katholisches Bibelwerk) steuerte er die Kommentierung der beiden Thessalonicherbriefe bei.

 

 

  • Kommentierung der Johannesbriefe

Kommentierung der Johannesbriefe in der Reihe Theologischer Kommentar zum Neuen Testament (hg. E.W. Stegemann, P. Fiedler, L. Schottroff, K. Wengst; Kohlhammer Verlag, Stuttgart)

 

Das Spezifikum der Reihe Theologischer Kommentar zum Neuen Testament besteht darin, dass verstärkt die im christlich-jüdischen Gespräch behandelten Themen, der feministisch-theologische Diskurs sowie sozialgeschichtliche Fragestellungen aufgenommen werden. Gerade für das Verständnis der drei Johannesbriefe, hinter denen, wie 2/3 Joh noch deutlich erkennen lassen, Konflikte um die Autorität innerhalb verschiedener Hausgemeinden stehen, spielen die sozialgeschichtlichen Verhältnisse eine wesentliche Rolle. Es ist zu untersuchen, inwiefern Konventionen antiker Gastfreundschaft als Hintergrund und Voraussetzung der Konfliktlage in den Johannesbriefen einflussreich waren. In Frage steht weiter, wo das jüdische Profil dieser Schreiben wahrgenommen werden kann und inwiefern es die Konfliktlage bestimmt oder beeinflusst. Es ist insbesondere auf polemische Bezüge auf die nicht an Jesus als Messias glaubende jüdische Mehrheit zu achten, die in der christlichen Rezeption das Bild des Judentums durch die Geschichte hindurch mit verhängnisvollen Wirkungen bis in die Gegenwart bestimmten. Ebenso sind Texte, die patriarchale und frauenfeindliche Strukturen legitimieren, kritisch anzufragen. Feministisch-theologische und geschlechterbewusste Forschungen haben innovative hermeneutische Zugänge zur Bibel entwickelt, die das befreiende Potenzial neutestamentlicher Traditionen für alle Geschlechter aufzeigen. Dieses Potenzial will der Kommentar sichtbar machen.

 

 

  • Tora-Diskussion im Frühjudentum und bei Paulus

Wenn im Denken des Paulus durch Christus eine neue Beziehung zu Jhwh, dem einen Gott Israels, eröffnet ist, an der sowohl Juden als auch Heiden durch ihre Zugehörigkeit zu Christus teilhaben können, stellt sich die Frage, wie sich auf der Basis dieser neuen Überzeugung das Verständnis der Tora verändert. Im Hintergrund der Fragestellung steht methodisch und sachlich die Diskussion um die sogenannte „New Perspective on Paul“ einerseits, der geschichtliche Kontext verschiedener frühjüdischer Tora-Auslegungen andererseits. Letztere müssen dazu aus den Quellen erarbeitet werden. Forschungsgeschichtlich liegt der Fokus auf der gegenseitigen Bedingtheit von sozialgeschichtlicher Situierung und theologischer Relevanz der Aussagen des Paulus zur Tora. Das Ziel des Projektes besteht in einer aktuellen Darstellung der neuen Tora-Hermeneutik des Paulus, wie sie sich in verschiedenen Passagen im Römer- und im Galaterbrief findet.

 

 

  • Das Neue Testament in seiner politischen Welt

Dieses Forschungsgebiet untersucht den Einfluss von Elementen der politischen Rhetorik und Inszenierung des Imperium Romanum sowie der Phänomene des Kaiserkults auf die Sprach- und Denkgestalt neutestamentlicher Texte. Als fruchtbar erweist sich dabei die Aufnahme soziologischer Ansätze zur Sprache politischer Verschleierung (z.B. bei James C. Scott), auch wenn die Tragweite dieser Ansätze in der exegetischen Diskussion stark umstritten ist. Probebohrungen lassen sich an einschlägigen Texten der Jesus-Überlieferung (z.B. Mk 12,13-17) ebenso durchführen wie bei politischen Schlagworten oder Aussagen in den Briefen des Paulus (z.B. Röm 13,1-7; 1 Thess 5,3). Die lukanische Geburtsgeschichte – so eine These – greift in narrativer Weise Elemente der kaiserzeitlichen Konzeption des „Goldenen Zeitalters“ auf, um diese Konzeption von der Gestalt des jüdischen Christus aus charakteristisch zu konterkarieren.

 

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  • Geschichte des Urchristentums

Das Ziel der Forschungen zur „Geschichte des Urchristentums“ ist die Entwicklung eines neuen Modells verschiedener Phasen der Geschichte der ersten Christen, das geeignet ist, die Genese der christlichen Gemeinschaft(en), aber auch die Entstehung der vorliegenden, heute im Neuen Testament gesammelten Schriften der ersten Christen zu erklären. Methodisch ist dabei eine historische und eine theologiegeschichtliche Auswertung aller zur Verfügung stehenden Quellen, also neben dem Neuen Testament z.B. auch der Schriften der sogenannten apostolischen Väter, erforderlich. Die in der Exegese klassische „Gegnerfrage“ bedarf – durchaus einer Entwicklung in der gegenwärtigen Exegese z.B. zum 2. Korintherbrief folgend – der Modifikation hin zur Analyse von Prozessen der Gruppenbildung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass eine klare Unterscheidung zwischen Orthodoxie und Häresie für die frühe Phase des Christentums unangemessen ist und dass die heute im Neuen Testament versammelten Schriften von verschiedenen, teilweise sogar oppositionellen urchristlichen Strömungen verfasst worden sind. Die jüdische Prägung aller urchristlichen Gruppen bildet dabei die Grundlage der Untersuchung, wobei sich an der Auffassung darüber, auf welche Weise jüdische Überzeugungen und Identitätsmerkmale in den frühen Christus-Gemeinden umzusetzen sind, Gruppengrenzen herausbildeten. Wichtig ist eine historische Kontextualisierung urchristlicher Ausdrucksformen, z.B. bei der Entwicklung von Gemeindestrukturen, Ritualen und Ämtern.

 

 

  • Neukonzeption eines „Methodenbuches“ zum Neuen Testament

Zusammen mit Prof. Dr. Thomas Schumacher (Fribourg/Schweiz) und Lic. theol. Hanna Mehring (Wien) wird ein neues Methodenbuch zum Neuen Testament erarbeitet, das beim Kohlhammer Verlag in Stuttgart erscheint. Innerhalb der Palette biblischer Methodenbücher tritt als Spezifikum dieses Buches hervor, dass es vom Desiderat einer grundlegenden Hermeneutik des Neuen Testaments ausgeht. Prinzipiell bleibt es dem Zugang einer historischen Exegese verhaftet und stellt die klassischen („historisch-kritischen“) und neuen (linguistischen, soziologischen etc.) Methoden der neutestamentlichen Exegese in den Rahmen einer umfassenderen Hermeneutik, um die Anschlussfähigkeit für stärker an der eigenen „kirchlichen“ Auslegungstradition orientierte Zugänge zum Neuen Testament sowie andere theologische und historische Disziplinen zu erleichtern.

Weitere Projekte am Lehrstuhl

  • laufende Dissertationsprojekte:

 

  • Jörg Sandkamp: Gastfreundschaft als Medium und Modell von Kommunikation und Networking im Urchristentum (Arbeitstitel)

Zusammenfassung

 

Gastfreundschaft hatte in der griechisch-römischen Antike sowie im antiken Judentum einen unbestritten hohen Stellenwert und stellte im Zusammenleben der Menschen eine essentielle gesellschaftliche Institution dar, wobei hinsichtlich der Aufnahme und Versorgung von Fremden feste Regelungen existierten. Auch das Neue Testament enthält viele Hinweise auf Phänomene von Gastfreundschaft: Verschiedene Aussagen in der Apostelgeschichte und in den Paulusbriefen etwa lassen erkennen, dass Gastfreundschaft in den urchristlichen Gemeinden praktiziert wurde und diese insbesondere für die reisenden Missionare, die das Evangelium verkündeten, von existentieller Bedeutung war.

 

Vor diesem Hintergrund setzt sich das Dissertationsprojekt die Bearbeitung der Fragestellungen zum Ziel, inwiefern die in der antiken Gesellschaft herrschenden Konventionen der Gastfreundschaft die Strukturen des Zusammenlebens urchristlicher Gemeinden beeinflussten und welche historische Bedeutung der Gastfreundschaft für die ersten Christen und die urchristliche Traditionsvermittlung zukam. Das Projekt verspricht neue Perspektiven und Einsichten auf Prozesse sozialer Vernetzung urchristlicher Gemeinden, die Entwicklung innerer Strukturen und die Bedingungen ihrer Ausbreitung.

 

 

  • Tobias Kauth: Narrative Strukturen im Markusevangelium. Spannungsbögen im ersten Evangelium und ihre Auflösung (Arbeitstitel)

Zusammenfassung

 

Die neutestamentliche Forschung zu den synoptischen Evangelien hat in den letzten Jahrzehnten beachtliche methodische Neuansätze hervorgebracht, die zum großen Teil Anwendung und Profilierung in Studien zum Markusevangelium fanden. So sind neuere synchrone Methoden, wie der narrative oder literary critisicm, aus dem angloamerikanischen Raum längst in der deutschen Markusexegese rezipiert und angewendet worden.

Das Dissertationsprojekt will diese Bestrebungen aufgreifen und in die Analyse der Makrostrukturen des ältesten Evangeliums einbringen. Dabei sollen die narrativen Linien, die der Autor Markus vom Titel seines Evangeliums weg, über die Taufe Jesu bis hin zu seinen letzten Tagen in Jerusalem entfaltet, herausgearbeitet werden.

Im Fokus steht hierbei die zunehmende Diskrepanz, sowohl zwischen der göttlichen Proklamation Jesu und dem irdischem Unverständnis, als auch zwischen der politisch-sozialen Message von der nahegekommenen Herrschaft Gottes und dem Versagen der Anhänger im Angesicht drohender Komplikationen.

Eine zentrale Erkenntnis aus diesen Untersuchungen ist, dass das Markusevangelium jene Spannung bis zum Tod Jesu nicht auflöst. Die Erzählung des Markusevangeliums verlangt demnach nach einer Erklärung, wie diese Diskrepanz überhaupt zu verstehen ist. Diese narrative Auflösung versucht das Dissertationsprojekt, in Abgrenzung zu anderen vorhergegangenen Studien, in der Todesdarstellung Jesu zu lokalisieren.  

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