Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck, Fotos: Ilona Ripke

Drossilia Dikegue Igouwe, M.A.

Zwischen Partnerschaft und Restitution? Neubewertung zentralafrikanischer Objekte in der Lübecker Völkerkundesammlung

Die Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck beherbergt 278 zentralafrikanische Objekte aus Äquatorialguinea, Gabun, sowie den angrenzenden Gebieten in Süd-Kamerun und der Republik Kongo, die zwischen 1860 und 2014 von Lübecker*innen und anderen Sammler*innen zwischen dem 19. und 21. Jahrhundert gesammelt wurden.

 

Besonders bedeutend ist die Sammlung der Lübecker Pangwe-Expedition (1907-1909), von der ca. 168 Objekte erhalten sind. Der Expeditionsleiter Günter Tessmann (*1884 – †1969) hat seine dabei durchgeführten ethnologischen Forschungen in Tagebüchern und der Monografie „Die Pangwe“ (1913) veröffentlicht.

In dieser Studie wird geklärt, welches Wissen über die Ursprungskulturen sich aus den Objekten und den Archivdokumenten der Lübecker Sammlung gewinnen lässt. Aus afrikanischer Perspektive wird hinterfragt, wie stark die Darstellungen und Interpretationen der Sammler*innen durch die damaligen kulturellen und philosophischen Vorstellungen in Europa geprägt wurden.

 

In einer Feldforschung im Gebiet der Ursprungskulturen wird mit lokalen Experten und Nachkommen die Herkunft dieser Objekte, ihre Einordnung, Bedeutung, Anwendung und Relevanz für profane und rituelle Praktiken ermittelt. In einer Diskursanalyse werden diese Erkenntnisse den Darstellungen in den Dokumenten Tessmanns und der Lübecker Völkerkundesammlung gegenübergestellt, um in ein umfassenderes gegenseitiges Verständnis und Wissen über die zentralafrikanischen Kulturen zu münden.

(Dissertationsprojekt)

 

Gefördert durch das ZKFL (Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck) im Rahmen eines Promotionsstipendiums.

 

 

 

 

Kontakt

Drossilia Dikegue Igouwe, M.A

Mail: drossilia.dikegueigouwe@student.uni-augsburg.de

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