Die Kunst des Mittelalters und der Frühen Neuzeit war geprägt von Themen der antiken Mythologie und der christlichen Heilsgeschichte, deren Kenntnis heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist. Und selbst die Darstellung vermeintlich banaler Sujets konnte in Bildern der Vormoderne Botschaften vermitteln, zu deren Entschlüsselung ein Wissen um einst gebräuchliche Symbole, Sprichwörter und Allegorien nötig ist. Um sich dieser Bedeutung der Bildinhalte zu nähern, bedient sich die Kunstgeschichte der Ikonographie als einer genuinen Methode des Fachs, deren Systematik nicht nur zur Bestimmung von Bildthemen dient, sondern auch und gerade Schwankungen in gängigen Darstellungsmustern als Symptome spezifischer historischer Bedingungen zu analysieren hilft. Die Ikonographie ist damit jene Methode der Kunstgeschichte, die den breitesten kulturgeschichtlichen Kontext des einzelnen Kunstwerks sucht.

 

 

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