Uhrzeit: 15:45 - 17:15

Ort: Gebäude D, Raum 2056

Das vereinte Europa wird heute gemeinhin mit freiheitlich-demokratischen und liberalen politischen Grundsätzen assoziiert. Historisch jedoch war dies keinesfalls so: Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein überwogen vielmehr Europakonzepte, die autoritäre, demokratiefeindliche, rassistische oder hegemonial-nationalistische Züge aufwiesen. In dem Aktionsseminar werden wir uns der Geschichte dieses antiliberalen Europas widmen – von chauvinistischen Europaideen des 19. Jahrhunderts über das nationalsozialistische „Neue Europa“ bis hin zu den „patriotischen Europäern“, die heute mancherorts das Abendland zu verteidigen glauben. Es soll dabei diskutiert werden, inwiefern auch derartige Vorstellungen von Europa „europäisch“ sein können, was ihre Existenz für die EU bedeutet und wie demokratische EuropäerInnen damit umgehen.

 

Das Aktionsseminar verdeutlicht, dass das vereinte EU-Europa unter liberal-demokratischen Vorzeichen keine historische Zwangsläufigkeit darstellte, sondern eine historische Möglichkeit unter vielen. Europa konnte vielmehr für Menschen zu unterschiedlichen Zeiten politisch ganz verschiedenes bedeuten und beinhalten. Vor diesem Hintergrund wird die Bedeutung antiliberalen Europadenkens in der Gegenwart analysiert.

Privatdozent
Neuere und Neueste Geschichte
Tobias Meßmer
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Neuere und Neueste Geschichte

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