Aktuelle Veröffentlichung im Projekt "Narrativierung als Evidenzpraxis"

Helena Bilandzic, Susanne Kinnebrock und Magdalena Klingler haben in der Fachzeitschrift Media and Communication einen Artikel zu den emotionalen Effekten von Geschichten in der Wissenschaftsberichterstattung veröffentlicht. Der Artikel stellt ein theoretisches Modell vor, das “Emotional Effects of Science Narratives Model” (EESN-Model) und integriert Ansätze der narrativen Persuasion und der emotionalen Medienwirkung miteinander.

Geschichten werden seit langem als probates Mittel diskutiert, um wissenschaftliche Erkenntnisse einer großen Laienöffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Potenzial von Geschichten, Emotionen in ihrem Publikum anzuregen, macht sie zu einer höchst wirksamen Kommunikationsstrategie für Wissenschaftskommunikation. Obwohl es Studien gibt, die die Wirkungen von Geschichten in der Wissenschaftskommunikation einerseits und die Wirkungen von Emotionen andererseits erforschen, gibt es keine systematische Ausarbeitung der Mechanismen, wie Geschichten in der Wissenschaftskommunikation Emotionen hervorrufen und wie diese Emotionen z.B. auf das Wissen oder die Einstellungen wirken. In diesem Artikel wird ein theoretischer Rahmen entwickelt (das „Emotional Effects of Science Narratives“, EESN-Modell). Dieser baut auf einer Typologie von Emotionen auf, die sich aus dem Rezipieren von Wissenschaftsberichterstattung ergeben und legt die Mechanismen für jede dieser Emotionen dar. Das Modell dient als Heuristik, um die emotionalen Auswirkungen von Erzählungen in der wissenschaftlichen Berichterstattung zu beschreiben und vermittelt ein tieferes Verständnis der Rolle von Emotionen in der Wissenschaftsberichterstattung.

Bilandzic, H., Kinnebrock, S., & Klingler, M. (2020). The Emotional Effects of Science Narratives: A Theoretical Framework. Media and Communication, 8(1), 151-163. doi:

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