Sammelband Digitale Kommunikation und Kommunikationsgeschichte erschienen

Es ist keine ganz alltägliche Liaison, die das eben neu erschienen Buch „ “ herausgegeben von   gemeinsam mit Erik Koenen (Bremen), Christian Pentzold (Leipzig), Thomas Birkner (Münster) und Christian Katzenbach (Bremen) realisiert. Digitale Medien werden in der Kommunikationswissenschaft vorrangig als etwas überzeitliches, gegenwärtiges, aktuelles und nach vorne gerichtetes Beschrieben. Der 10. Band der Reihe Digital Communication Research (DCR) verbindet Open Access international und interdisziplinäre Perspektiven, die zeigen was es heißt und warum es wichtig ist der Digitalen Kommunikation eine Vergangenheit zu geben und Geschichte und Digitales zusammen zu denken. Beiträge befassen sich u.a. mit Theorien, Begriffen und Konzepte, mit kritischen Methoden, mit Archiven, APIs, Praktiken der körperlichen Selbstvermessung, Memes und Digitale Spielen.

Ein Blick ins Buch:

Gemeinsam mit Anna Wagner, Cornelia Brantner und Katharina Lobinger analysiert Christian Schwarzenegger im Beitrag "Hitler, Stalin, LOL? Geschichte als Ressource 'grenzwertiger Komik'" wie Geschichte, historische Figuren und Persönlichkeiten und damit verbundene traumatische Erfahrungen und kollektive Erinnerungen als Ressource für eine Art Erinnerungspopulismus genutzt und umgedeutet werden. Dabei wird zunächst die Rolle von Memes als aktivistisches Kommunikationsmedium mit Fokus auf politische Kommunikation beschrieben, um auf die Relevanz dieser für Vergemeinschaftungspraktiken und Immunisierungsstrategien einzugehen. Empirisch wird dann entlang linker und rechter AktivistInnen auf Social Media die Indienstnahme untersucht und eine Typologie memetischer Kommunikation herausgearbeitet. 

 

Weitere Beiträge im Sammelband: 
  • Christian Schwarzenegger, Erik Koenen, Christian Pentzold, Thomas Birkner & Christian Katzenbach

Der digitalen Kommunikation eine Vergangenheit geben: Gegenstände und Perspektiven eines überfälligen Unterfangens

 

I. DIGITALE KOMMUNIKATION HISTORISCH BEGREIFEN UND VERORTEN

  • Gabriele Balbi & Paolo Magaudda

Warum die Geschichte digitaler Medien erforschen – und wie?

  • Erik Koenen, Christian Schwarzenegger, Peter Gentzel, Leif Kramp, Christian Pentzold & Christina Sanko

Angekündigte Revolutionen finden statt? Konturen, Probleme und Potentiale kommunikations- und medienhistorischer Forschung in digitalen Kontexten

  • Christian Pentzold & Cornelius Puschmann

Was ist das „Internet“? Zur akademischen Karriere eines Schlüsselwortes, 1994 bis 2018

 

II. METHODISCHE HERAUSFORDERUNGEN UND QUELLEN FÜR EINE DIACHRONE UND RETROSPEKTIVE ANALYSE VON (DIGITALER) KOMMUNIKATION

  • Anat Ben-David

Gegenarchivierung von Facebook

  • Jakob Jünger

Verhaltens-, Forschungs- oder Datenschnittstellen? Application Programming Interfaces (APIs) aus diachron und synchron vergleichender Perspektive 

  • Erik Koenen, Falko Krause & Simon Sax

Die Berliner Volkszeitung digital erforschen. Digitales Kuratieren, Metadaten, Text Mining: Praktiken und Potentiale historischer Presseforschung in digitalen Kontexten

  • Annika Keute & Thomas Birkner

Digital wiedergeboren: Die Bedeutung von digitalen Archiven für die Journalismusforschung

 

III. DIGITALE KOMMUNIKATION IN DER GESCHICHTE

  • Doreen Reifegerste & Sabrina Heike Kessler

Digitales Self-Tracking aus historischer Perspektive 

  • Ricarda Drüeke

Widerstand per Click und Hashtag: Protestbewegungen im Wandel

  • Jürgen Wilke

Zwischen Tradition und Innovation: Die Überführung der Mediennutzungsforschung in die Online-Welt und die Folgen für die Kommunikationsgeschichte 

 

IV. VERGANGENHEIT IN DER DIGITALEN KOMMUNIKATION

  • Christian Schwarzenegger, Anna Wagner, Cornelia Brantner & Katharina Lobinger

Hitler, Stalin, LOL? Geschichte als Ressource „grenzwertiger Komik“ in Memes linker und rechter Aktivist*innen in Social Media

  • Holger Lund, Burkard Michel & Oliver Zöllner

Die Vinylschallplatte als Zeichen- und Handlungsträger gesellschaftlicher Transformationen in der Digitalisierung  

  • Arno Görgen & Eugen Pfister

Codierte Chroniken? Erste Betrachtungen zur Beziehung zwischen Digitalen Spielen und Geschichte

 

Der Sammelband ist open access erschienen.

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