Dokumentarfilm ‚Mamparo’ beleuchtet venezolanische Perspektiven auf die Welser-Kolonie

Am 15. Juni findet im Thalia Filmtheater ein Screening vom Dokumentarfilm ‘Mamparo’ statt, das durch ein Interview mit den Filmemachern begleitet wird.

Im Rahmen des Projektes ‚Postkoloniale Perspektiven auf die Friedensstadt Augsburg‘ wird postkoloniale Erinnerungskultur in der Stadt Augsburg erkundet und gepflegt. Wie aber erinnert man sich in Santa Ana de Coro, Venezuela, an die Zeit als Welser-Kolonie im 16. Jahrhundert? Im Jahre 1528 wurde der Augsburger Handelsfamilie der Welser das von Spanien annektierte Gebiet ‘Klein-Venedig’ zugesprochen. Kaiser Karl V. hatte sich bei den Welsern hoch verschuldet und überließ ihnen die südamerikanische Kolonie mit allen Handelsprivilegien als Lehen. Im Dokumentarfilm ‚Mamparo, die Berühung zweier Welten‘ wird die Geschichte der Gründung der venezuelanischen Stadt Santa Ana de Coro während dieser Zeit aus lokaler und gegenwärtiger Perspektive erzählt. ‚Mamparo‘ bedeutet dabei so viel wie Schutz und Unterkunft. Der Begriff bezieht sich auf die anfängliche Koexistenz der spanischen Kolonialmacht unter der Führung von Juan de Ampíes und den indigenen Caquetíos. Welche Rolle spielen aber die Welser und ihre Vertreter in dieser Geschichte?

Der Film wird von einem digitalen Interview gerahmt, das Projektmitarbeitende Gregor Büchele und Timon Bürbaumer im April 2022 mit den Filmemachern Adrían Condez und Ulises León geführt haben. Es ist zentrales Anliegen dieses Filmeabends, Perspektiven aus Coro in filmischer Darstellung zuzuhören und in einer Gesprächsrunde im Anschluss gemeinsam darüber nachzudenken, was dies für postkoloniale Erinnerungskultur in Augsburg bedeuten könnte.

Film mit Interview (OmU, 61 Minuten) mit anschließender Gesprächsrunde. Film und Interview sind auf spanischer Sprache mit deutschen Untertiteln.

Datum: Mittwoch, 15. Juni 2022
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Ort: Thalia Filmtheater Augsburg, Obstmarkt 5
Kostenlose Anmeldung unter

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