Fridays for Future

"Schülerprotest oder Menschheitsthema?“ war Titel der diesjährigen Festveranstaltung der Societas Annensis, die Prof. Weller mit einem Vortrag zu den aktuellen Schulstreiks aus Perspektive der Konfliktforschung eröffnete.

Das diesjährige Jahrestreffen der Ehemaligen-Vereinigung des Gymnasiums bei St. Anna am 30. Juni 2019 stand ganz im Zeichen der jungen Generation: So widmete sich die Festveranstaltung der Societas Annensis einer höchst aktuellen Thematik, die sich Jugendliche in den letzten Monaten zu eigen gemacht haben: der Klimafrage, die unser aller Zukunft betrifft. Die darum kreisende Podiumsdiskussion mit Schüler*innen, die bei „Fridays for Future“ engagiert sind, stand unter dem Motto „Schülerprotest oder Menschheitsthema? Ein Dialog über Fridays for future“. Moderiert wurde die Diskussion von einem Experten für Ressourcenkonflikte, Herrn Prof. Dr. Christoph Weller, der den Augsburger Lehrstuhl für Friedens- und Konfliktforschung innehat und auch das einleitende Impulsreferat hielt. 

Nach einer kurzen Rekapitulation der Stationen der Klimapolitik, angefangen bei der UN-Klimarahmenkonvention 1992 über das Kyoto-Protokoll des Jahres 1997 bis hin zum 2016 ratifizierten Pariser Klimaschutzabkommen, zeigte Herr Prof. Dr. Weller Konfliktlinien der internationalen Politik auf, die gesellschaftspolitisch gesehen auch einen Generationenkonflikt bedingen. Gerade er sorge für Gesprächsbedarf zwischen den Generationen bis hin zur offenen Auseinandersetzung, berge also jenes Konfliktpotential, das die Chance für notwendige ökologische wie ökonomische Veränderungsprozesse eröffnen könne. Mittels Regelverstößen zwingen die Schülerproteste die Erwachsenen zur Positionierung – in der Klimafrage selbst. Und da die junge Generation die Wählerinnen und Wähler von morgen stellt, ist auch die Politik hellhörig geworden. Die Klimaproteste scheinen der Seismograph der Qualität unserer Zukunft und unseres gesellschaftlichen Miteinanders. Dies kommt im Laufe der Podiumsdiskussion ebenso zum Ausdruck wie die Verdrängungsversuche und das Schuldbewusstsein vieler Erwachsener einerseits und die notwendige Institutionalisierung des Veränderungsprozesses andererseits – ein Appell an die Jugendlichen, die transnationalen Proteste nach den Sommerferien zügig wieder aufzunehmen. (Gymnasium bei St. Anna Augsburg)

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