Postkoloniale Perspektiven auf die Friedensstadt

Mit finanzieller Unterstützung des Kulturamts der Stadt Augsburg werden am Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung verschiedene Projektstränge gemeinsam mit unterschiedlichen Kooperationspartner*innen verfolgt, um weitere postkoloniale Perspektiven auf die Friedensstadt zu erarbeiten und in die Stadtgesellschaft zu tragen.

Welche postkolonialen Spuren gibt es in Augsburg? Wie geht die Friedensstadt mit ihrem kolonialen Erbe um? Welche Perspektiven blieben bisher unbeachtet? Mit solchen Fragen beschäftigt sich das Projekt „Postkoloniale Perspektiven auf die Friedensstadt“ des Lehrstuhls für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung, das in eine Veranstaltungsreihe im Frühjahr 2022 münden wird und durch das Kulturamt der Stadt Augsburg finanziell gefördert wird. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Aktivist:innengruppen werden postkoloniale Spuren in Augsburg gesichtet und gesammelt, um diese der Stadtgesellschaft zur Verfügung zu stellen und einen gemeinsamen Umgang mit diesem kolonialen Erbe in der Friedensstadt Augsburg zu finden.

In Anbetracht der historischen Verflechtungen der Stadt Augsburg mit der Stadt Santa Ana de Coro (Venezuela), welche im 16. Jahrhundert stark durch die Kolonialaktivitäten der Welser geprägt wurden, soll ein inhaltlicher Schwerpunkt darin liegen, Perspektiven aus Coro und Venezuela einzuladen und sie in die Augsburger Stadtgesellschaft zu tragen, beispielsweise mit dem Dokumentarfilm ‚Mamparo’ und weiteren Stimmen aus Venezuela. Es ist mithin zentrales Anliegen postkolonialer Perspektiven, epistemische Perspektivwechsel zu generieren, um so Gesellschaften in den kolonialen ‚Zentren‘ zum Zuhören, Verstehen und Handeln anzuregen. So zielt das Projekt auf ein neues Selbstverständnis in der Stadt für eine friedvollere Ausrichtung an einer postkolonialen Erinnerungskultur im 21. Jahrhundert, die sich nicht nur an lokal marginalisierten, sondern auch an translokal bisher wenig gehörten Stimmen ausrichtet. Weitere thematisch fokussierte Veranstaltungen werden für das Frühjahr 2022 vorbereitet.

Suche