Prof. Dr. Angela Oels war lokale Gastgeberin einer dreitägigen internationalen und interdisziplinären Konferenz. Die Stimmung war gut, aber die fachlichen Fragen schwierig: Wie kann die Digitalisierung der Nachhaltigkeitstransformation dienen? Welche Regulierung ist dafür notwendig?

Vom 20. bis 22. September 2023 kamen auf Einladung von Prof. Dr. Angela Oels (und Co-Organisator:innen) mehr als 40 Kolleginnen und Kollegen aus Politikwissenschaft, Science & Technology Studies, Geographie, Medienwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Mensch-Computer-Interaktion und Informatik ins Zentrum für Klimaresilienz an der Universität Augsburg, um Vorträge zu halten und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Einige wichtige Punkte der Vortragenden waren:

• Wir müssen Nachhaltigkeit auf einer ontologischen Ebene als tiefe Verbundenheit neu denken, wie Roy Bendor (Delft University of Technology, Niederlande) vorschlug.
• Digital generiertes Wissen erscheint „objektiv“ und „universell gültig“ zu sein und wird daher weniger hinterfragt. Hier muss der Tendenz zur Entpolitisierung aktiv begegnet werden, wie Ruth Machen (Newcastle University, Großbritannien) eindrucksvoll darlegte.
• Viele staatlich finanzierte Citizen-Science-Projekte scheitern daran, die von ihnen mobilisierten Bürger:innen langfristig bei der Stange zu halten, wie Teresa Pargman (Universität Stockholm, Schweden) erläuterte. Bottom-up-Initiativen, die "alternative" Daten erzeugen, haben hingegen tatsächlich eine transformative Kraft.
• Die Digitalisierung erlaubt es immer mehr Menschen, ohne großen Aufwand "alternative" Daten zu generieren. Allerdings bringen diese Daten oft "unbequeme Wahrheiten" ans Licht, wie Radhika Krishnan (International Institute of Information Technology Hyderabad (IIITH), Indien) betonte.

Die Teilnehmenden schätzten an der Tagung insbesondere das Netzwerken über disziplinäre Grenzen hinweg. Die Ergebnisse sollen in einem Special Issue veröffentlich werden. Gastgeber und Sponsoren dieser Konferenz waren das Zentrum für Klimaresilienz an der Universität Augsburg, die Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW), das Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH.
Mehr Informationen hier