Hannabach-Gitarrenwettbewerb 2020

Hannabach 2020 – Der Wettbewerb und seine Preisträger als Ermutigung in schwierigen Zeiten, Jeseok Bang aus Südkorea gewinnt den ersten Platz
Der Gitarrenbereich des Leopold-Mozart-Zentrums und die Firma Hannabach als fördernde Firma haben sich entschlossen, den diesjährigen Hannabach-Wettbewerb trotz Pandemie stattfinden zu lassen und sich auf erschwerte Bedingungen einzustellen.
Klaus Wladar, Fachbereichsleiter für Gitarre am LMZ und Ausrichter des Wettbewerbs: „Für junge Künstler*innen ist es unglaublich wichtig, ein musikalisches Ziel vor Augen zu haben. Die Leistung und damit auch die materielle Existenz von Musiker*innen hängt also auch von der seelischen Kraft ab, Werke auf hohem Niveau interpretieren zu können. Deswegen haben wir uns kurzfristig entschlossen, den Wettbewerb auf jeden Fall stattfinden zu lassen, um in diesen für Künstlerinnen und Künstler so schwierigen Zeiten einen Ansporn und ein Ziel zu bieten.“
Der diesjährige Hannabach-Wettbewerb fand somit unter neuen Bedingungen statt: Nicht nur die Bewerbung, sondern auch die Austragung wurde virtuell gestaltet. Vorab wurden Videos eingeschickt, die Gitarrist*innen mussten, sofern sie Finalist*innen waren, zwei Videos im Abstand von einer Woche einsenden, dann wurden die zwei Runden des Wettbewerbs live an die Jury übertragen.

Der Hannabach Wettbewerb wurde in dieser Form dennoch gut angenommen: 30 Teilnehmer*innen aus zwölf Ländern präsentierten sich vor der international besetzten Jury, die wiederum auch von ihren jeweiligen digitalen Plätzen beurteilten und zuvor die technischen Rahmenbedingungen herzustellen hatte, damit neben der technische Perfektion auch die musikalische und klangliche Gestaltung des Repertoires gut beurteilt werden konnte.
Aus den fünf Finalist*innen wählte die Jury drei Preisträger aus. Der ersten Platz konnte Jeseok Bang aus Südkorea für sich bestreiten. Er überzeugte vor allem durch sein virtuoses und einfühlsames Spiel, sowie mit einer interessanten Eigenkomposition, die der junge Musiker der erst kürzlich verstorbenen britischen Gitarrenlegende Julian Bream gewidmet hat. Den 2. Preis gewann der Deutsche Leonard Becker, Dritter wurde Priit Peterson aus Estland.

Die Jury:
Klaus, Wladar (Österreich), Gitarrist und Fachbereichsleiter des Bereichs Gitarre am Leopold-Mozart-Zentrum
Viktor Fonfara (Deutschland), Geschäftsleiter der Firma Hannabach
Elbio Mango (Argentinien), Gitarrist und Gitarrenlehrer
Juan Almada, (Argentinien), Konzertgitarrist und Gitarrenpädagoge
Ahmed El Salamouni (München), Gitarrist und Gitarrenpädagoge.

Die Preisträger:

1. Preis 2020: Jeseok Bang Foto von Masahiro Nishio

Jeseok Bang (* 2000 in Korea) lernte das Gitarrenspiel zunächst bei seinen Eltern (sein Vater Hyoyong studierte selbst in den 90er-Jahren in Frankfurt), später bei Songou Lee. Zur gleichen Zeit erhielt er für mehrere Jahre Klavierunterricht. Sein erstes Solorecital als Gitarrist gab er mit 12 Jahren. Seit Oktober 2016 studiert Jeseok Bang bei Tilman Hoppstock an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt. 2018 war er mit 18 Jahren der jüngste Gewinner des renommierten "Iserlohn International Guitar Competition". Noch in der gleichen Woche wurde ihm ebenfalls der erste Preis beim "Nürtingen International Guitar Competition" verliehen. Seine erste Komposition "Variations, Hommage a Julian Bream" wurde 2020 bei der "Koblenz International Guitar Competition Hubert Käppel 2020" uraufgeführt,, wo er den 2.Preis und Sonderpreis für die beste Interpretation der Werke von Joaquin Rodrigo erhielt.

2. Preis 2020: Leonard Becker Foto von Marc-Pascal Berger

Leonard Becker (* 1999 in Deggendorf) erhielt seinem 14. Lebensjahr beim italienischen Gitarristen Aliosha de Santis Unterricht, 2015 nahm er ein Jungstudium bei Pedro Aguiar an der Münchner Musikhochschule auf. Seit September 2017 studiert Leonard in der Klasse von Prof. Franz Halasz in München. 2015 gewann Leonard Becker einen 1. Preis im Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" in Hamburg. 2017 wurde er mit dem Kulturpreis des Landkreises Regen ausgezeichnet. 2019 gewann er zusammen mit einem von ihm zusammengestellten Streichquartett der Münchner Musikhochschule den 1. Preis beim internationalen Kammermusikwettbewerb „Gerhard Vogt“ für Streichquartett und Gitarre in Schweinfurt.
Leonard Becker trat bereits mehrmals als Solist mit Orchester auf.  2019 führte er mit den Pilsner Philharmonikern Joaquin Rodrigos „Concierto de Aranjuez" auf. Bei der Uraufführung von Max Demls "Celtic Rhapsody" für Gitarre, Blockflöte und Orchester spielte er den Gitarrenpart. Im Februar 2020 nahm er mit Kommilitonen der Münchner Musikhochschule das Kammermusikwerk für Gitarre von Mario Castelnuovo-Tedesco im Konzerthaus Blaibach auf.

3. Preis 2020: Priit Peterson Foto von Heili Mägi, © Heili Mägi Photography

Priit Peterson (*1997 in Tartu, Estland) studiert Gitarre an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar bei Prof. Christiane Spannhof. Seine Musikausbildung begann zunächst mit Klavierunterricht, dann begann er mit der Gitarre, die sein Vater unterrichtete und die bald zu seinem Hauptinstrument wurde. Meisterkurse absolvierte er u.a. bei Ricardo Gallen, Eduardo Fernandez, Carlo Marchione, Hopkinson Smith, und Margarita Escarpa. Sein erstes Solokonzert gab er im Alter von 12 Jahren, seither ist er auf vielen Bühnen in Estland und im Ausland mit Solokonzerten und in Kammermusikbesetzungen aufgetreten.

 

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