Wissenschaftsplattform Sustainable Finance setzt auf Dialog

 

Bis 2050 wollen die Staaten der Europäischen Union das Ziel der Klimaneutralität erreicht haben und beschlossen deshalb vor Kurzem, ihr CO2-Reduktionsziel für das Jahr 2030 zu verschärfen. Bei den Diskussionen darüber, wie diese Ziele erreicht werden können, wird dem Finanzsektor eine immer größere Rolle zugeschrieben. Die Wissenschaftsplattform Sustainable Finance (WPSF), ein Zusammenschluss des Lehrstuhl für Finanz- und Bankwirtschaft, Universität Augsburg, und vier weiterer deutscher Forschungseinrichtungen, will Entscheidungsträger*innen in Politik und in Finanz- und Realwirtschaft darin unterstützen, diesen Transformationsprozess erfolgreich zu gestalten. Dabei geht es nicht nur darum, die Wirkungskanäle nachhaltiger Finanzprodukte wie Green Bonds nachzuvollziehen oder die Bewertung finanzieller Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen einheitlicher und transparenter zu gestalten, sondern auch die Prozesse, Bedürfnisse und Entscheidungen in der Realwirtschaft zu berücksichtigen: „Die von der Wissenschaftsplattform Sustainable Finance angestrebten Veränderungen in der Finanzwelt werden nur dann zum Erfolg, wenn sie auch eine realwirtschaftliche Transformation nach sich ziehen“, so Prof. Dr. Marco Wilkens.

 

Nach einer einjährigen Pilotphase, die vom Bundesumweltministerium und der Stiftung Mercator unterstützt wurde, wird das Projekt seit August 2020 für weitere vier Jahre von der Stiftung Mercator gefördert. Zur Plattform gehören Wissenschaftler*innen von der Universität Augsburg, der Universität Kassel, der Universität Hamburg, vom DIW Berlin sowie von der Frankfurt School of Finance and Management. Somit vereint die Wissenschaftsplattform einen Großteil der in Deutschland vorhandenen wissenschaftlichen Expertise zu diesem Thema und sichert die Präsenz einer unabhängigen Stimme in den Debatten um aktuelle Politikprozesse. Das eine solche durchaus gefragt ist, zeigt sich in der Besetzung des von der Bundesregierung eingesetzten Sustainable Finance-Beirats, in dem mit Prof. Dr. Alexander Bassen und Prof. Dr. Karsten Neuhoff gleich zwei WPSF-Mitglieder vertreten sind.

 

Zentrales Element der wissenschaftlichen Arbeit im Projekt ist der ständige Austausch mit Akteuren aus der Finanz- und Realwirtschaft, der Politik sowie aus der Zivilgesellschaft. „Die Wissenschaftsplattform hat den Anspruch, relevante Analysen und Vorschläge für die Politik zu erarbeiten“, so Prof. Dr. Marco Wilkens, „um die Glaubhaftigkeit und Relevanz unserer Politikempfehlungen zu sichern, ist es wichtig, dass wir regelmäßig mit unseren Stakeholdern aus Finanz- und Realwirtschaft in Kontakt treten.“ So geschehen Anfang Dezember, als die WPSF-Mitglieder im Rahmen eines Online-Events auf rund 250 diskussionsfreudige Teilnehmende trafen. Das bei diesem Auftakt bei Weitem nicht genug Zeit war, um auf alle Publikumsfragen einzugehen, ist den Forschenden Ansporn genug, weiterhin auf diskursive Formate zu setzen.

 

Weitere Informationen zur WPSF finden Sie hier. Um regelmäßige Updates zu den Aktivitäten der WPSF zu erhalten, können Sie sich dort auch für einen Newsletter anmelden.

 

Bei Fragen rund um das Projekt stehen Ihnen neben den MItarbeitern des Lehrstuhls für Finanz- und Bankwirtschaft, Universität Augsburg, auch die Projektkoordinatorin Franziska Schütze (fschuetze@diw.de) und Kommunikationsmanager Bastian Tittor (btittor@diw.de) zur Verfügung.

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