Reich werden - und bleiben?! Strategien nachhaltigen Investierens in epochen- und disziplinenübergreifender Perspektive

05.10 - 06.10.2023

pixabay

„Gier frisst Zukunft“ titelte das Handelsblatt 2017 in einem Artikel, der sich in einen Reigen von Diskussionsbeiträgen einreiht, die Unternehmer.inne.n und Investor.inn.en vorwerfen, nur auf kurzfristigen Gewinn zu zielen und damit Investitionen in ein „gesundes“ Wachstum zu vernachlässigen. Diese Orientierung auf schnelle Rendite gefährde nicht nur die Existenz von Unternehmen, sondern auch die wirtschaftlichen und politischen Institu- tionen sowie das gesamtgesellschaftliche Vermögen, vor allem aber die Zukunft nachfolgender Generationen. Implizit oder explizit wird den Investor.inn.en Gier vorgeworfen und die Debatte dadurch nicht nur moralisch aufgeladen, sondern in eine lange Traditionslinie eingereiht, die unter moralisch-ethischen Gesichtspunkten nach verantwortungsvollem Wirtschaften, angemessenem Reichtum und abzulehnendem Verhalten ebenso fragt wie nach den Vorkehrungen und der Vorsorge für künftige Generationen.



 

Die Tagung nimmt in diesem Sinne nachhaltiges Investieren als kulturelle Praxis und Entscheidungshandeln epochenübergreifend, transnational und interdisziplinär in den Blick. Sie überbrückt die „Epochenschwelle“ zwischen Vormoderne und Moderne und hat eine grenzüberschreitende Ausrichtung, die Praktiken nachhaltigen Investierens aus historischer, soziologischer, philosophischer und ökonomischer Perspektive beleuchtet. Der Zugriff über die Investitionen öffnet den Blick für Strategien der Erschließung und Sicherung von Ressourcen, ihre Subventionierung und Privilegierung ebenso wie ihre Deutung. Er setzt den Akzent nicht auf das akkumulierte Kapital, sondern betrachtet die nachhaltige Sicherung von Reichtum als vielschichtige und vielfältige Interaktionsgeschichte ganz unterschiedlicher Akteure und Akteursgruppen.

 

 

Suche