Vor den Journalisten in Kumasi erklärte Prof. Dr. Harald Kunstmann im Rahmen des Workshops: „Westafrika ist durch den Klimawandel bedroht. Die westafrikanischen Länder stehen vor enormen Herausforderungen durch Überschwemmungen, veränderte Wetterbedingungen und Dürre. Sie müssen sich anpassen und gemeinsam mit der Weltgemeinschaft spezifische Lösungen für die Länder der Region finden". Das CONCERT-Projekt bringt Interessenvertreter aus verschiedenen westafrikanischen Ländern, darunter Ghana, Burkina Faso, Nigeria und Niger, zusammen, um die Verringerung der Treibhausgasemissionen und die Verbesserung der Ernährungssicherheit zu untersuchen.

Prof. Kunstmann warnt im Nachgang zum Workshop: „Kollegen aus Nigeria haben gerade neueste Daten vorgestellt: In der Millionenstadt Maiduguri gab es 2022 mittlerweile 70 Tage lang Temperaturen von über 40°C. Solche Temperaturen sind eine enorme gesundheitliche Belastung für die Menschen, hier werden biologische Grenzwerte erreicht. Sie bedeuten aber natürlich auch enormen Stress für die Ökosysteme und bedrohen landwirtschaftliche Erträge. Kollegen aus Mali berichteten, dass beim Ramadan dieses Jahr im März/April erstmals offiziell aufgerufen wurde, nicht zu fasten, weil es so extrem heiß war.“ Trotz aller Anpassungsmaßnahmen, die die westafrikanischen Länder bewältigen müssen, um die Ernährungssicherheit klimaresilient zu gestalten, setzen sich die Länder auch für wirksame Klimaminderungsmaßnahmen ein. So wurden im Workshop beispielsweise auch landwirtschaftliche Prozesse neu gedacht, um etwa den Ausstoß von Treibhausgasen beim Reisanbau zu reduzieren.

Erst im Februar hatten das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Southern African Service Centre for Climate Change and Adaptive Land Management (SASSCAL), sowie das WASCAL in einer gemeinsamen Absichtserklärung die Stärkung der Klima- und Energiepartnerschaft bekräftigt. Das BMBF finanziert dabei die gemeinsamen Projekte, wie CONCERT, von deutscher Seite aus.