Dauerleihgabe 'Mirage'

Das Kunstwerk "Mirage"

„Mirage“ ist Teil des 2001 entstandenen Werkkomplexes „Pompeji“ von Joerg Maxzin, für dessen Realisierung der Künstler mit Balletttänzern des Stadttheaters Augsburg zusammenarbeitete. Die Tänzer nahmen Posen ein, die inspiriert waren von den berühmten Gipsabgüssen der Opfer des Vesuvausbruchs im Jahre 79 n. Chr. Diese Abgüsse werden seit dem 19. Jahrhundert durch das Ausfüllen der Hohlräume gewonnen, die sich durch die ausgehärtete vulkanische Asche gebildet hatten und die auch nach Zersetzung der Körper erhalten blieben.

 

Bei „Mirage“ scheint sich der Körper des Tänzers in mehrfacher Hinsicht in einem Schwebezustand zu befinden: schwebend über dem Boden, zwischen körperlicher Präsenz und Entkörperlichung, zwischen Tod und Leben. Der Mann nimmt die Pose eines Toten ein, zugleich aber weist er die Körperspannung eines lebenden Menschen auf. Darüber hinaus scheinen die Hautpartien merkwürdig entkörperlicht, wogegen die dunkle Bekleidung eine hohe plastische Präsenz und Körperlichkeit erzeugt.

Insgesamt entsteht so eine geradezu ergreifende ästhetische Präsenz, die freilich frei ist von Dramatik oder Pathos. Dabei könnte man das Werk auch als Memento mori sehen, als Verweis auf die stete Präsenz des Todes im Leben. Vielleicht bringt es aber auch einen anderen Aspekt zum Ausdruck, nämlich die Unmöglichkeit, sich als Lebender den Tod vorzustellen.

 

Nach einer Ausbildung zum Holzbildhauer in München studierte Joerg Maxzin an der Akademie der Bildenden Künste in München. In seinen jüngeren Arbeiten kommen die fotografisch-technische und die bildhauerische Dimension gleichermaßen zum Ausdruck, denn er arbeitet mit figürlichen Modellen, die er dann fotografiert. Seit 2008 ist Joerg Maxzin Professor für 3D-Animation an der Technischen Hochschule Deggendorf.

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