Dr. Ina Batzke

Akademischer Lebenslauf

Ina Batzke

10/2018 - present

Post-doctoral candidate and lecturer, American Studies Department,

University of Augsburg

 

08/2020 – 01/2021

Visiting Researcher, Rachel Carson Center,

LMU Munich

 

July 2018

PhD in Anglophone Literatures (American Studies), Thesis Title: Life Narratives of Undocumented Migrants in the United States, “summa cum laude”, Graduate School Practices of Literature,

Westfälische Wilhelms-University, Münster, Germany

 

10/2016 – 07/2018

Scholarship holder, “Promotionsstipendium”,

Friedrich-Ebert-Stiftung

 

04/2014 – 09/2018

Lecturer / Assistant Researcher (25/50 %), American Studies Department,

Westfälische Wilhelms-University Münster, Germany

 

07/2016 – 12/2016

Visiting Scholar at the Department of History, University of California,

Santa Barbara, United States

 

09/2010 – 09/2013

Master of Arts, “National and Transnational Studies”, Westfälische Wilhelms-University,

Münster, Germany

 

01/2012 – 04/2014

Research Assistant, TEFL Department,

Westfälische Wilhelms-University Münster

 

09/ 2008 – 07/2011

Bachelor of Arts, “International Communication Science” Hanze University,

Groningen, The Netherlands

Habitilationsprojekt

 

Mein Habilitationsprojekt „Nature Writing in the Anthropocene“ beschäftigt sich mit der Relevanz und Produktivität des klassischen US-amerikanischen Genres des „nature writing“ im Kontext neuerer ökokritischer Diskurse in der Ära des sogenannten Anthropozäns. Im Gegensatz zu der Entwicklung von „nature writing“ im britischen Kontext, wo mittlerweile das Genre „new nature writing“ diese kontemporären Entwicklungen in Bezug auf das Anthropozän theoretisch umfasst, wurde „nature writing“ in der US-amerikanischen Literaturkritik zuletzt entweder als „tot“ (Farr 1993, Philippon 2014) oder aber zumindest als nicht länger relevant beschrieben. Diese Ablehnung von „nature writing“ wurde in jüngster Zeit vor allem mit der traditionell autobiografischen Ausrichtung des Genre begründet, genauer gesagt mit dem dem Genre inhärenten Fokus auf ein menschliches Selbst, da dadurch beziehungsorientierte („relationale“) Erzählweisen, vor allem wenn sie eine Gleichheit aller Wesen und Arten betonen sollen, ausgeschlossen oder zumindest zurückgestellt werden. Da aber gerade diese Betonung von Gleichheit und die damit einhergehende Dezentralisierung des Menschen ein Hauptdesiderat in den Environmental Humanities und in anderen Felder, die sich mit Anthropozändiskursen befassen, darstellt, wird gefordert, „nature writing“ hinter sich zu lassen (beziehungsweise „beyond nature writing“ zu denken, siehe Clark 2015, Nye, Rugg, Emmett und Flemming 2013, Armbruster und Wallace 2001).

 

Mein Projekt problematisiert diese These der Ablehnung und ihre Begründung, in dem es nicht nur Einflüsse traditioneller Genremerkmale des „nature writing“ vom späten 18. bis ins 21. Jahrhundert in US-amerikanischen autobiografischen Texten verfolgt, sondern auch die anhaltende Relevanz und Produktivität des Genres für den Anthropozändiskurs postuliert. Im Gegensatz zu Philippon, Farr und anderen positioniere ich „nature writing“ zum einen als deshalb weiterhin relevant, weil traditionelle Genremerkmale des „nature writing“ auch in kontemporären autobiografischen Texten aufgegriffen bzw. neu verhandelt werden, selbst wenn sich diese nicht als „nature writing“ verstehen oder sich sogar gegen die Genrezuschreibung „nature writing“ sträuben – eine Analyse dieser Texte ohne den Rückgriff auf „nature writing“ und nur im Rahmen neuerer Literaturdiskurse übersieht also potentiell wichtige Intertextualitäten, Rückgriffe und Kontexte. Durch Analysen von diversen Beispielen zeitgenössischen US-amerikanischen Naturschreibens zeigt mein Projekt auf, wie gerade durch die Zentrierung der Frage nach der menschlichen und (nicht-menschlichen) Verantwortung Kontinuitäten zum traditionellen „nature writing“ hergestellt werden können und müssen. „Nature Writing“ ist deshalb produktiv für Anthropozändiskurse, weil es durch den dem Genre inhärenten Fokus auf das menschliche Selbst schon immer auch die für den kontemporären ökokritischen Diskurs so wichtige menschliche Verantwortung mitverhandelt hat. Die Forschenden der Ökokritik und der Environmental Humanities geforderte Dezentralisierung des Menschen aus dem Schreiben über Natur – beziehungsweise in Anthropozändiskursen allgemein – wiederum enthält die Gefahr, dass menschliche Verantwortung reduziert oder gänzlich ignoriert werden kann. Genau in diesem Spannungsfeld postuliere ich „nature writing“ schließlich gerade aufgrund des autobiografischen Verständnisses als geeignetes, ja sogar notwendiges Genre um die Herausforderungen des Anthropozäns zu durchdenken.

 

Arbeitsschwerpunkte und Interessensgebiete

Literatur- und Kulturwissenschaften

Amerikanistik

LatinX Studies

Critical Refugee Studies

Ecocriticsm/Ecofeminism

Autobiography/Life Writing

Publikationen

Monograph
 

Undocumented Migrants in the United States. Life Narratives and Selfrepresentations. New York: Routledge, 2019.

 

Journal Articles
 

“Gender and Violence in Pandemic Futures in Larissa Lai’s The Tiger Flu.” Gender Forum 80.1 (2021), 54-74. (with Linda M. Hess)

 

“Reimagining the Reproductive Citizen Before and After the Reproductive Turn.” Amerikastudien/American Studies 65.4 (2020), 443-461. https://doi.org/10.33675/AMST/2020/4/8

 

“Concealing and Revealing in Life Narratives by Undocumented Authors.” a/b: Auto/Biography Studies, 34.2 (2019), 306-316.

„Der ‚Battle of the Texts‘ als Methode des Forschenden Lernens,” with Jens Hellmann. Die Hochschullehre 4.2016, 1-22.

 

Book Chapters
 

“Ecofeminist Perspectives on Ruth Ozeki’s All Over Creation.” In: Controlling Bodies, Constructing Minds: (Post-)Feminist Identity Politics in the Biomedical Age. Johanna Heil and Anna Thiemann, eds. (accepted and peer-reviewed, forthcoming 2022).

 

“Contesting Traditional Imaginaries of Citizenship: José Ángel N.’s Illegal: Reflections of an Undocumented Immigrant.” In: Irina Brittner, Sabine N. Meyer, Peter Schneck (eds.). The United States and the Question of Rights. Heidelberg: Winter Verlag, 2020, 195-210.

 

“From Series to Seriality: Star Trek’s Mirror Universe in the Post-Network Era.” In: Fighting for the Future. Essays on Star Trek: Discovery. Sabrina Mittermeier, Mareike Spychala (eds). Liverpool University Press, 2020, 67-82.

 

Editorships
 

"Posthuman Life Writing in the Anthropocene." Co-edited with Linda M. Hess, and Lea Espinosa Garrido. Palgrave Life Writing Series (in print, forthcoming July 2021). Storied Citizenship. Imagining the Citizen in American Literature. Co-edited with Katja Sarkowsky. Amerikastudien/American Studies 65.4 (2020).

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