Axel Grimmeißen M.A.

Akademischer Lebenslauf

April 2019

Bachelor of Arts 2 Fächer, Germanistik/ Philosophie

Universität Augsburg

 

Mai 2022

Master of Arts

Ethik der Textkulturen

Universität Augsburg (/ Erlangen)

Projektskizze

„‚Ich glaube nämlich immer noch, daß man in jeder Lage, auch im Krieg, nach Gerechtigkeit streben muß und auch kann - und daß das die grundjüdische Haltung ist.‘“ – Aus Unambo, Max Brod   Das Dissertationsprojekt setzt es sich zur Aufgabe, die zum arabisch-israelischen Krieg um 1948 entstandene deutschsprachige Literatur aus einer ethisch-hermeneutischen (Hösle, Sander) Perspektive zu untersuchen. Die Grundlagen ethischen Fragens in diesem Zusammenhang sind mit klassischen friedensethischen Texten, wie Immanuel Kants „Zum ewigen Frieden“, aber auch durch moderne Texte, etwa Michael Waltzers „Just and Unjust Wars“, gegeben. Die Interdependenz von Ästhetik und Ethik der Kriegserzählung stellt den Fokus der Forschungsfrage dar, die an die Literatur herangetragen wird und in ihrer Konsequenz für den politischen und den Erinnerungsdiskurs bis in die Jetztzeit untersucht wird. Diese muss, wie aus dem Eingangszitat hervorgeht, auch religionswissenschaftlich reflektiert werden. In der historischen Forschung (Morris, Zadoff) nimmt der Israelische Unabhängigkeitskrieg u.a. deswegen eine gewichtige Rolle ein, da auf ihn verschiedene, bis heute tradierte Narrative zurückgehen, die je verschiedene Perspektiven emphatisch erzählen: die Unabhängigkeit, den Widerstand, aber auch die Befreiung Israels. Die Literatur der sogenannten Jeckes – der deutschsprachigen Juden in Israel/ Palästina -, bietet einen gut einzugrenzenden und überschaubaren Textkorpus, in dem die Auseinandersetzung mit dem 1948er Krieg eine zentrale Rolle spielt. Die Werke einzelner Autor:innen sind zum Teil gut erforscht, eine systematische Sichtung dieses Korpus steht jedoch noch aus. Das Dissertationsprojekt verbindet die Systematisierung des Materials mit seiner Kontextualisierung. Berücksichtigt werden sollen neben dem ‚Kernkorpus‘ der Jeckesliteratur der ersten Generation hebräischsprachige Texte zum 1948er Krieg sowie Texte zum Narrativ der Nakba, außerdem auch Texte der zweiten und dritten Generation der deutschsprachig-jüdischen Gegenwartsliteratur. Untersucht werden soll, ob und inwiefern zwischen den Narrativen Wechselwirkungen auszumachen sind. Das Projekt bezeiht sich vorrangig auf deutschsprachige Texte, es schließt Übersetzungen mit ein. So kann der zweite thematische Fokus des Projekts erinnerungskulturell definiert werden. Untersucht werden soll, ob und in welcher Weise diese Texte in Deutschland rezipiert wurden und welches Bild sie vom Krieg 1948 vermitteln.

Forschungsschwerpunkte und Interessensgebiete

  • Autobiographien
  • Kriegserzählungen
  • Terrorismus
  • Antisemitismus

Preise und Stipendien

Förderung durch das Elitenetzwerk Bayern

Sonstiges

  • Engagement in der Fachschaft Germanistik, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.
  • Fördermitglied der Akademie für politische Bildung

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