Clara Kühar M.A.

Projektskizze

Politische Bildung in demokratischen Systemen hat die Funktion inne, über die Lebensspanne hinweg das Vertrauen in demokratische Prozesse zu stärken und mittels Wissens- und Kompetenzvermittlung demokratische Teilhabe und Reflexion anzuregen (Krüger 2019). Sie soll sich zwar an alle richten, aber häufig bestehen Teilnahmebarrieren (Lauber-Pohle 2019), wo-ran inklusive Bildung mit dem Ziel ansetzt, diese zu verringern oder zu beseitigen (Schwalb & Theunissen 2012). Im Bereich der inklusiven politischen Erwachsenenbildung besteht jedoch ein großer Bedarf an professionellen Strategien und deren Untersuchung (Hirschberg et al. 2020). Als Feld der politischen Bildung wird hier die inklusive politische Medienbildung (Knaus et al. 2018) betrachtet, da öffentliche Diskurse und politische Aktionsformen vermehrt online stattfinden, weshalb Medienkompetenz ein Ziel der politischen Bildung ist (Oberle 2017). Des Weiteren ist Medienbildung zumeist voraussetzungsreich gestaltet und somit nicht barrierearm und inklusiv (Ehlert et al. 2021). Diese Arbeit knüpft an ein breites Verständnis von Inklusion an, das auf die Fokussierung von Zielgruppen verzichtet (vgl. Besand & Jugel 2015, Ausschlusslinien; Schreiber-Barsch & Fawcett 2019, Didaktisierung von Inklusion). Zentrales Interesse ist die Erarbeitung eines Konzepts inklusiver politischer Medienbildung im non-formalen Erwachsenenbildungsbereich, welches zugänglich für alle Personen ist - sprich den Zielgruppenansatz überwindet, ohne dabei blind für Teilnahmebarrieren zu sein. Zuerst werden theoretisch fundierte Leitprinzipien emanzipatorischer politischer Medienbildung herausgearbeitet – im Sinne eines theoretischen Bezugsrahmens. Hierfür finden didaktische Ansätze der inklusiven politischen Medienbildung (Redecker 2019) und der Forschungs-stand zur inklusiven politischen Medienbildung (vgl. Schluchter 2015) Verwendung. Als normativer pädagogischer Bezug werden Mollenhauer (1968; 1973) und Klafki (1976) herangezogen. Ergänzend wird Deweys (1916) Verständnis von Demokratie und Demokratielernen einbezogen, da dieses eine fruchtbare Basis für die Begründung und Ausgestaltung inklusiver politischer Bildung darstellt (vgl. Danforth 2019; Mullins 2019; Striano 2017). Für die Konzeptionserstellung werden verschiedene Zielgruppenansätze der inklusiven politischen (Medien-)Bildung zueinander in Bezug gesetzt, um schließlich hieraus ein offenes inklusives Konzept herauszuarbeiten, wobei die zuvor entwickelten Leitprinzipien emanzipatorischer politischer Medienbildung als Bewertungsmaßstab dienen. Die Arbeit mündet in einem Konzept inklusiver politischer Medienbildung im non-formalen Erwachsenenbildungsbereich, welches mittels eines Beispielkurskonzepts exemplifiziert wird und anhand dessen potenzielle anschließende Untersuchungen beleuchtet werden.

Akademischer Lebenslauf

2017 - 2019

Hilfswissenschaftlerin/Tutorin an der Professur für Pädagogik mit sozialpädagogischem Forschungsschwerpunkt

 

September 2020

Forschung im Projekt iWBBe beim DIE/Dt. Institut f. Erwachsenenbildung

ProfiLehre (Zertifikat Hochschullehre der Bayerischen Universitäten)

 

2021 - 2023

Fachbereichsleitung Gesellschaft, Kultur, junge vhs bei der Volkshochschule im Zweckverband Kommunale Bildung

Forschungsschwerpunkte und Interessensgebiete

  • inklusive Bildung
  •  politische Bildung
  •  Medienbildung
  •  Erwachsenenbildung
  •  digitale Partizipation
  •  Kritische Erziehungswissenschaft

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