DFG Netzwerkantrag bewilligt

Der von Prof. Dr. Bettina Bannasch federführend eingereichte Antrag auf Förderung eines Netzwerkgruppen-Forschungsprojekts zum Thema „Emanzipation nach der Emanzipation.Jüdische Literatur, Philosophie und Geschichte von 1900 bis heute“ wurde von der DFG bewilligt.

Ausgehend vom jüdischen Emanzipationsdiskurs des 19. Jahrhunderts und dessen enger
Verschränkung mit angrenzenden Emanzipationsdiskursen – der Frauen, des ‚vierten Standes‘, der
Jugend, auch der ‚Emanzipation des Fleisches‘ –, fragt das Projekt nach der Fortsetzung dieser
Diskursformation/en nach 1918 bzw. nach ihrer Aufhebung in angrenzenden Diskursformationen nach
1933. An den Werken vieler jüdischer Autorinnen und Autoren in der Zeit der 1920er Jahre und danach
lässt sich zeigen, wie stark der Emanzipationsgedanke programmatische Texte zur ‚Judenfrage‘ auch
nach der Zäsur des Ersten Weltkriegs noch prägt. Zugleich lässt sich in der Literatur und Philosophie
nach 1933 nachvollziehen, auf welche Weise Konzeptionen von (jüdischer) Emanzipation im
20. Jahrhundert auf die Brüche reagieren, die durch die Erfahrung von Entrechtung, Exil und Shoah
gegeben sind.
Das Projekt ist gegliedert in zwei Arbeitsphasen, deren erste sich schwerpunktmäßig mit den Jahren 1900–1933 befasste und auf die geplante Abschlusstagung im Februar 2022 bereits abgeschlossen ist, und die zweite Arbeitsphase, die sich mit den Jahren 1933 bis zur Gegenwart befasst. Für die erste Abschlusstagung inkl. Tagungsband sowie für die zweite Arbeitsphase mit vier Workshops und Abschlusstagung (Tagungsband II) wurde die Netzwerk-Förderung bei der DFG bewilligt.

Mehr Informationen zum Projekt und den geplanten Workshops und Tagungen finden Sie hier.

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