"Bairisch verstehen – auf Hochdeutsch reagieren" – Vortrag von Dr. Boris Blahak

Aufbauend auf früheren Untersuchungen (Baßler/Spiekermann 2001; Feuz 2001; Studer 2002; Blahak 2008), welche die Sinnhaftigkeit und das Ausmaß einer Thematisierung deutscher Dialekte im DaF-Unterricht inner- und außerhalb der DACH-Länder diskutieren, umreißt der Vortrag ein didaktisches Konzept zum Aufbau einer rezeptiven Varietätenkompetenz tschechischer DaF-Lerner gegenüber den im Freistaat Bayern gesprochenen diatopischen Varietäten des Deutschen.

Dabei wird am Beispiel der nord- und mittelbairischen Mundarten gezeigt, wie der in den tschechischen Nonstandardvarietäten präsente bairisch-österreichische Lehnwortschatz didaktisch dazu genutzt werden kann, die Lerner zur Bewältigung der phonetischen Distanz zwischen Dialekt und Standardsprache zu befähigen, welche die hauptsächliche Verständnisbarriere darstellt.

Den aktuellen auslandsgermanistischen Hintergrund des Konzepts bildet die Einrichtung interdisziplinärer „Bayern-Studien“ an der Westböhmischen Universität Pilsen, des weltweit ersten Masterstudiengangs mit Bayern-Schwerpunkt, dessen Curriculum eine vertiefte rezeptive Beschäftigung mit den Dialekten Bayerns vorsieht.

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