Transnationale Kollaborationen für Frauenrechte und soziale Gerechtigkeit

Prof. Dr. Britta Waldschmidt-Nelson

 

Eine transnationale Geschichte der Frauenrechtsbewegung im 19. und 20. Jahrhundert. Hierbei werden im Sinne einer Histoire croisée sowohl der Fluss von Ideen und die Rolle spezifischer politischer und sozialer Entwicklungen als auch konkrete Beispiele der Zusammenarbeit von Frauenrechtler/innen über die Grenzen verschiedener Länder Europas und des Atlantiks hinweg untersucht werden. Im Gegensatz zur verbreiteten Annahme, dass eine solche erst im späten 19. Jahrhundert – kurz vor Gründung des International Council of Women 1888 – begann, lassen sich bei genauerer Quellenuntersuchung deren Ursprünge bereits Ende des 18. Jahrhunderts nachweisen. Besondere Aufmerksamkeit kommt im Rahmen des Projekts Frankreich, Großbritannien, Deutschland und den USA zu, aber auch nord- süd- und osteuropäische Länder sowie Australien und Neuseeland sollen in der Untersuchung mitberücksichtigt werden. Eine Zusammenarbeit mit einschlägigen Kollegen undKolleginnen in Europa und den USA wurde hierzu aufgebaut und soll noch weiter intensiviert werden.

 

In der Anfangsphase des Projekts fand im April 2016 eine internationale Konferenz am DHI Washington statt, die sich auf die transnationale Zusammenarbeit von Europäerinnen und Nordamerikanerinnen für Frauenrechte und Soziale Gerechtigkeit im 19 Jahrhundert konzentrierte. Aus dieser Tagung ging ein im Herbst 2017 von Britta Waldschmidt-Nelson und Anja Schüler herausgegebener Sammelband mit dem Titel Forging Bonds Across Borders: Transatlantic Collaborations for Women’s Rights and Social Justice in the long 19th Century hervor.

 

In einer zweiten Phase wird das Projekt sich besonders der transnationalen Bewegung für die Förderung und den Schutz der Gesundheit von Frauen und Mädchen seit dem späten 19. Jahrhundert widmen (von den Anfängen des britischen und amerikanischen Birth Control Movement bis zur multinationalen Koalition gegen FGM). Für diese Phase ist geplant, bei der DFG die Einrichtung einer Forschergruppe mit zwei bis drei Stellen für Promovierende zu beantragen.

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