Geschichte der Sprachkontakte des Italienischen Thema der ASLI-Tagung 2024
Vom 12. bis zum 14. September nahm Prof. Dr. Daniela Pietrini an der Tagung der Gesellschaft für Italienische Sprachgeschichte (ASLI) teil, die in Triest stattfand. Die diesjährige Tagung trug den Titel "Lingue, frontiere, esplorazioni e migrazioni" und war der Geschichte der Sprachkontakte des Italienischen gewidmet. Leitidee der Tagung war die Feststellung, dass Einsprachigkeit heute wie in der Vergangenheit eher selten ist: Zusammen mit den Menschen wandern Sprachen über geografische und politische Grenzen hinweg, beeinflussen sich gegenseitig und fungieren als Kanäle für den Austausch von Ideen, Gewohnheiten und Bräuchen. Der Sprachkontakt ist, auch wenn er manchmal mit einer gewissen Besorgnis betrachtet wird, unvermeidlich und trägt zur Erneuerung und Bereicherung jeder lebendigen und vitalen Sprache bei. Diese Thematik wurde im Rahmen von vier verschiedenen Sektionen vertieft. Die erste widmete sich dem Kontakt zwischen dem Italienischen und anderen Sprachen sowohl im offiziellen (Verwaltung, Bildung und Massenkommunikation) als auch im privaten und alltäglichen Gebrauch. Besonders aktuell war das Thema der zweiten Sektion, die sich mit den sprachlichen Folgen der vergangenen und heutigen demografischen Ströme von und zu der italienischen Halbinsel auseinandersetzte und auch darauf abzielte, zu bewerten, wie das Italienische durch den Beitrag der Migrantinnen und Migranten bereichert wurde bzw. wird. Die dritte Sektion war ausdrücklich mit dem Tagungsort verknüpft und befasste sich zum einen mit der Rolle der Übersetzung bei der Festlegung der allgemeinen Struktur des Italienischen und zum anderen mit konkreten Beispielen für die italienische Übertragung ausländischer Werke. Die letzte Sektion befasste sich mit dem Vorhandensein von Italianismen in anderen Sprachen und von Entlehnungen im Italienischen, wobei auch Anlässen, Orten und Kontaktbereichen wie der Reiseliteratur, den Sprachlandschaften und dem Gebrauch des Italienischen durch Personen des öffentlichen Lebens, die nicht italienische Muttersprachlerinnen oder Muttersprachler sind, Raum gegeben wurde. Die Tagung in Triest griff somit ein aktuelles und breitgefächertes Thema aus verschiedenen Perspektiven auf und bot Raum für wissenschaftliche Diskussionen und Austausch. Für das Programm der Tagung und die Liste der Abstract s. hier: https://asli2024.units.it/home/