Sektion von Sita-Rose Boileau und Mara Papaccio auf dem Romanistiktag 2025

Sita-Rose Boileau und Mara Papaccio leiten auf dem 39. Romanistiktag des Deutschen Romanistikverbands im September 2025 eine sprachwissenschaftliche Sektion mit dem Titel "Sprache in Film und Serie der Romania – linguistische Perspektiven auf Entwicklungstendenzen fiktiver Sprache". Die beiden Doktorandinnen beschäftigen sich auch in ihren Dissertationsprojekten mit französischer und italienischer Sprache im Film aus linguistischer Perspektive: Mara Papaccio untersucht das Italienische innerhalb fiktiver Dialoge in deutsch- und englischsprachigen Filmen, die zwischen 1930 und 2022 erschienen sind, und Sita-Rose Boileau konzentriert sich auf die Sprache im französischen Kinofilm des Genres Film policier im Zeitraum von 1932 bis 2022.

Im Fokus der Sektion, die in das Rahmenthema "Konstanz und Wandel. Romanistik und neue Technologien" des 39. Romanistiktags an der Universität Konstanz eingebettet ist, steht die filmische Darstellung von Sprache in der Romania seit den Anfängen des Tonfilms bis heute. Neben Filmen werden hierbei auch Serien als Untersuchungsobjekt in den Blick genommen, die in Zeiten zahlreicher Streamingdienste auf starkes Interesse eines breit gefächerten Publikums stoßen. Regisseurinnen und Regisseure, Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren, Produzentinnen und Produzenten mussten sich seit den Anfängen der Filmkunst, bereits zu Zeiten des Stummfilms, mit der Frage beschäftigen, wie Filmfiguren sprechen sollen. So stellt sich beispielsweise die Frage, ob und wie diatopische oder diastratische Varietäten repräsentiert werden sollen. Häufig bediente man sich der Literatursprache für die postsynchronisierten Dialoge, während sich die Aufmerksamkeit der Filmexpertinnen und -experten auf die Sprache des Films im Sinne des Langage konzentrierte. Insbesondere anhand bestimmter Filmströmungen, wie dem Neorealismus der 1940er Jahre in Italien, hat der gesprochene Teil des Drehbuchs an Relevanz gewonnen und das Publikum ist inzwischen daran gewöhnt, in Filmen und Serien in der Originalsprache nicht nur verschiedene Varietäten zu hören, sondern auch eine gewisse Nähe zur nicht-fiktiven gesprochenen Sprache. Insbesondere seit den 1990er Jahre beschäftigen sich Linguistinnen und Linguisten mit der Sprache im Film und beschreiben diese insbesondere nach varietätenlinguistischen, pragmatischen und textlinguistischen Methoden. Filmdialoge sind heute zweifellos ein interessantes und vielfältiges Analyseobjekt – es ergeben sich breitgefächerte linguistische Forschungsgegenstände, die aus diachroner Perspektive auf Entwicklungstendenzen hin untersucht werden können.

Der vollständige Ausschreibungstext zur Sektion ist auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch verfügbar und kann hier heruntergeladen werden:

CfP_Sektion 16 Romanistiktag_Boileau_Papaccio.pdf

Vortragsvorschläge für die Sektion können bis zum 31. Dezember 2024 in Form eines Exposés von maximal 4000 Zeichen (einschl. Leerzeichen) mit Name und Affiliation direkt bei den Leiterinnen per E-Mail (sita-rose.boileau@uni-a.demara.papaccio@uni-a.de) eingereicht werden. Die definitiven Zusagen erfolgen spätestens bis zum 31. Januar 2025. Weitere Informationen zur Sektion können auf der offiziellen Webseite des Romanistiktags nachgelesen werden: https://www.romanistiktag.de/xxxix-romanistiktag/sektionen/sektion-16/.

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