Projektseminar Sprachdiskurs
Wintersemester 2022/23
Der Sprachdiskurs in journalistischen Kommunikationsformaten vom 18. Jh. bis heute
Ein forschungsbezogenes Projektseminar in Verbindung mit einem Tagungsprojekt des Research Network for the History of European Periodicals (R-NHEP)
Seit ihrer Entstehung im 18. Jahrhundert hat die Presse nie aufgehört, sich zu sprachlichen Problemen zu äußern und auf diese Weise einen Beitrag zur öffentlichen Sprachdebatte jeder historischen Periode geleistet. Im Laufe der letzten drei Jahrhunderte hat der Journalismus einen dynamischen Prozess der formalen und inhaltlichen Entwicklung durchlaufen: von der Print- zur Onlinepresse, von der gelehrten Zeitschrift zur Zeitung für die breite Öffentlichkeit.
Die bereits in den Anfängen der periodischen Printpresse entstandene Tradition der Behandlung von Sprachfragen wird in Hinblick auf die Themen (wie Sprachwandel, insbesondere Neologie und Entlehnung, Regelung und Normen des öffentlichen Sprachgebrauchs) oder auch in Hinblick auf die Verwendung von Topoi und Metaphern mit erstaunlicher Kontinuität beibehalten. Es entwickeln sich allmählich spezifische journalistische Textsorten, in denen die Sprachdebatte ausgetragen wird, die sogenannten Sprachchroniken, die später auch in audio-visuellen Formaten (Radio, Fernsehen etc.) umgesetzt werden. Im digitalen Zeitalter verändern sich Kommunikationsformate und Versprachlichungsstrategien, aber ebenso die Medienakteure, die den Sprachdiskurs gestalten.
Das Projektseminar wurde im Rahmen der Lehre für Studierende der Master- und Lehramtsstudiengänge der romanischen Sprachen konzipiert und von Frau Prof. Dr. Schwarze federführend abgehalten. Die ersten sieben Sitzungen dienten der Einarbeitung in ausgewählte Schwerpunkte des Themas sowie der Materialsammlung für eine Powerpoint-Präsentation aus vergleichender, französisch-italienischer Perspektive. Diese wurde von den Studierenden im zweiten Teil des Projektseminars in italienischer und französischer Sprache entwickelt und dann im Rahmen der Fachtagung Der Sprachdiskurs in journalistischen Periodika vom 18. Jahrhundert bis heute vorgestellt, die vom Research Network for the History of European Periodicals am 1. und 2. Dezember 2022 in Augsburg organisiert wurde ( Programm ). Die Powerpoint-Präsentation stellt insofern eine sinnvolle Ergänzung zur ausschließlich auf das Italienische fokussierten Tagung dar, als durch die diachrone und gesamtromanische Perspektive wichtige Parallelen in der Entwicklung und Mediatisierung des öffentlichen Sprachdiskurses sichtbar gemacht werden.
Die Überarbeitung dieser Präsentation erfolgte im Anschluss an die Tagung bis zum Ende des Semesters und kann nun hier heruntergeladen werden.
Ebenfalls ist die diesbezüglich erstellte Gesamtbibliographie zum Thema hier abrufbar.
Die Seminarteilnehmer*innen bedanken sich bei Frau Prof. Dr. Schwarze für die intensive Betreuung und bei den Teilnehmenden der Tagung für das der Präsentation beigebrachte Interesse und ebenso für die moralische Unterstützung während ihres Auftritts.
Projektkoordination/Dozentin: Sabine Schwarze
Studierende: Manfred Hernandez Rodriguez, Gabriel Lopez Gomez, Elena Mayer, Sofia Ritrovato, Eva Schäferle, Julia Stöckner, Riccardo Susanna, Medina Younossi