Green Hospital: Forschungsprojekt in Kooperation mit dem Bayerischen Ministerium für Gesundheit und Pflege

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Das Projekt "Entwicklung und Evaluation von ganzheitlichen, indikatorbasierten Nachhaltigkeitsinstrumenten in der akutstationären Gesundheitsversorgung" baut auf der bestehenden Green Hospital Initiative Bayern auf und befasst sich primär mit der Evaluation und Umsetzung nachhaltiger Gesundheitsversorgung, insbesondere im Krankenhaus.

 

Der Gesundheitssektor verursacht ca. 4,4 % der weltweiten CO2-Emissionen. Allein in Deutschland werden jährlich 57,5 Millionen Tonnen CO2 produziert. Die Reduzierung dieser Emissionen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des Betriebs ist eines der Hauptziele dieses Forschungsprojektes.

 

Für Fragen oder weitere Infos zum Projekt wenden Sie sich bitte an Johannes Uhrmann.

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Das Projekt “Green Hospital“ basiert auf der Initiative „Green HospitalPLUS®“, die 2011 als Beitrag zur Energiewende im Freistaat Bayern eingeführt wurde. Untersucht werden die Nachhaltigkeitsbemühungen der bayerischen Krankenhäuser hinsichtlich der Säulen „Umwelt“, „Infrastruktur & Energie“, „Mensch“, „Organisation & Verwaltung“ und „Resilienz“. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Schaffung eines vollständigen, indikatorbasierten Managementsystems, das es den Nutzern ermöglicht, Nachhaltigkeit und Resilienz in Krankenhäusern zu bewerten und umzusetzen.

 
Nachhaltigkeit hat nicht nur ökologische Ziele, sondern auch eine wirtschaftliche und eine soziale Dimension. Die Resilienz zielt nicht nur auf die Fähigkeit der Krankenhäuser ab, mit abrupten Veränderungen umzugehen (z.B. Pandemien, Lieferengpässe), sondern auch auf die Fähigkeit, sich an langfristige Veränderungen wie den demografischen Wandel anzupassen.

Das Forschungsprojekt ist in folgende Arbeitspakete aufgeteilt:

 

 

 

AP1: Bewertung des Nachhaltigkeitsbemühungen in bayerischen Krankenhäusern und Recherche von internationalen Best-Practice-Fällen.

Das erste Arbeitspaket konzentriert sich auf die Ermittlung des aktuellen Stands der Nachhaltigkeitsbemühungen gemäß dem Säulenmodell des Projekts. Diese Säulen bestehen aus den Bereichen Umwelt, Infrastruktur & Energie, Menschen, Organisation & Management und Resilienz. Um verlässliche Daten zu erhalten, werden eine Literaturrecherche nach der Methode von Brocke et al. (2009) sowie eine umfassende Status-quo-Erhebung aller bayerischen Krankenhäusern und detaillierte Interviews mit 26 repräsentativen Krankenhäusern durchgeführt.

 

 

AP2: Entwicklung einer Reihe von Nachhaltigkeits- und Resilienzindikatoren für die Säulen.

Nicht nur aktuelle Nachhaltigkeitsfaktoren sind von Bedeutung, sondern auch die zukünftige Widerstandsfähigkeit der Lieferkette. Nachdem diese Faktoren identifiziert wurden, werden die Verfügbarkeit und Praktikabilität der Daten analysiert. Die Analyse erfolgt in vier Schritten, wobei der erste Schritt auf den Datenschutz und die Ethik abzielt, gefolgt von einer Zusammenführung der Daten in einem Datenzentrum, wo eine deskriptive und statistische Analyse erste Erkenntnisse liefert. Der dritte und vierte Schritt besteht aus der Anwendung der Indikatoren auf die Daten und der Anpassung der Indikatoren, falls erforderlich.
 
 

AP3: Anpassung und Validierung der Indikatoren anhand ausgewählter Krankenhauseinrichtungen.

Ziel des dritten Arbeitspakets ist die Umsetzung und Bewertung der Indikatoren aus AP2 an einer Auswahl von 10 Betriebsstätten in 26 bayerischen Krankenhäusern. Dabei werden die geplanten und umgesetzten Nachhaltigkeitsmaßnahmen sowie deren Kosten-Nutzen-Verhältnis analysiert. Darüber hinaus werden die grundlegenden Prozesse dokumentiert und die Bereitstellung relevanter Schlüsselindikatoren ermittelt.
 
 
AP4: Entwicklung einer Best-Practice-Datenbank und eines webbasierten Demonstrators.
In AP4 wird eine Best-Practice-Datenbank mit den identifizierten Nachhaltigkeitsmaßnahmen erstellt. Zusätzlich werden die Indikatoren in einem Webbasierten „Demonstrator“ zusammengeführt, der es dem Endnutzer ermöglicht, sein Krankenhaus zu bewerten.
 
 
AP5: (Re)-Einführung des “Green HospitalPLUS®“-Zertifikats, Analyse der Marketingwirkung, Transfer der Ergebnisse.
Ein Ziel ist die Steigerung des Bekanntheitsgrades der Green HospitalPLUS-Initiative. Dieses Zertifikat soll den Krankenhäusern helfen, neues Personal zu gewinnen, da eine der Säulen auf den Menschen ausgerichtet ist.
 
 
AP6: Koordinierung und Dokumentation des Projekts.

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