Tag der Europäischen Kulturgeschichte am 11. Juli 2022
Wasser gehört zweifellos zu den grundlegenden Ressourcen menschlicher Gemeinschaften. Es diente und dient nicht nur als Trinkwasser und somit als Lebensgrundlage, sondern auch der Bewässerung von Feldern und Gärten, als Transportmittel, als Antrieb von Maschinen und vieles mehr. Zugleich stellt es aber auch eine bedrohliche Naturgewalt dar, die sich etwa in Überflutungen manifestiert. Das Wasser zu beherrschen, es sich nutzbar zu machen und zugleich sein Bedrohungspotential zu minimieren, war somit auch in der Vergangenheit eine Herausforderung, die Konflikte hervorrufen konnte und deren Bewältigung spezifisches Wissen erforderte, das unter anderem in obrigkeitlichen Regulierungsbemühungen resultierte. Diese Beobachtungen gelten auch für Augsburg, das seit dem Mittelalter über eine komplexe Wasserwirtschaft verfügte, die inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Für eine kulturhistorische Betrachtung der Wasserwirtschaft bietet sich aber vor allem eine europäisch vergleichende Analyse an. Der diesjährige Tag der Europäischen Kulturgeschichte widmet sich dieser Thematik anhand unterschiedlicher Fallbeispiele und Zugangsweisen, die vielfältige Perspektiven für künftige Forschungsvorhaben bereithalten. Programm: 13.30 bis ca. 18.00 Uhr Ort: Raum 212, Geb. F1, Eichleitnerstr. 30, 86159 Augsburg (inkl. Möglichkeit der Online-Teilnahme. Die Anmeldung zur Veranstaltung erfolgt über folgende E-Mail-Adresse: sekretariat[at]iek.uni-augsburg.de. Nach der Anmeldung werden Ihnen die Zugangsdaten rechtzeitig vor Beginn der Veranstaltung mitgeteilt.) 13:30 Uhr Impulsvortrag Auf ein Glas Wasser Jens Soentgen (Augsburg) Perspektiven Wasserwissen. Forschungsperspektiven für das IEK Ulrich Niggemann/Lothar Schilling (Augsburg) Bäche und Kanäle im Stadtwald Augsburg und deren kulturhistorische Bedeutung Nicolas Liebig (Augsburg) Diskussion 15.15 Kaffeepause Wasserkulturen im Europa des 17. Jahrhunderts. Hydraulik und territoriale Herrschaft Christian Wieland (Schwäbisch-Gmünd) Experte und Ingenieur: die Figur des Wasserphilosophen in frühneuzeitlichen Städten Davide Martino (Cambridge) „Das Meer wäscht alles Übel vom Menschen ab“? Eine Kultur- und Umweltgeschichte der Wasserverschmutzung Simone Müller (München) 17.15 Schlussdiskussion
Programmflyer