Tschernobyl - Über Entfremdung und Wiederaneignung von Welt

Am Dienstag, den 31. Mai 2022, findet ab 19.00 Uhr im Münchner Zukunftssalon eine Veranstaltung mit Martin Repohl zum Thema "Tschernobyl - Über Entfremdung und Wiederaneignung von Welt" in Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum Umwelt der Universität Augsburg statt. 

Auch nach über sechsunddreißig Jahren weckt die Atomkatastrophe von Tschernobyl Gefühle der Bedrohung, Angst, aber auch der Faszination. Der Ukrainekrieg führt einmal mehr vor Augen, dass die radioaktive Kontamination weiterhin gegenwärtig ist und von ihr eine bis heute anhaltende Gefährdung ausgeht.

Im Angesicht dieser nicht vergehen wollenden Vergangenheit geht Martin Repohl in seinem Vortrag der Frage nach, was eigentlich das Spezifische der Erfahrung von Tschernobyl ausmacht. Berichtet wird dabei von einer mehrtägigen Reise in die radioaktive Sperrzone im September 2021. Hier konnte erlebt werden, wie die radioaktive Kontamination die Weltbeziehung des Menschen vor Ort verändert und wie sich eine nunmehr frei wirksame Natur diesen Ort zurückholt. Die mitgebrachten Bilder zeigen einen einzigartigen Ort, von dem eine eigentümliche Faszination ausgeht. Verdeutlicht wird, wie mit der Reaktorkatastrophe eine Transformation der materiellen Welt in Gang gesetzt wurde, die ihrerseits gelingende Beziehungen in und zur Welt unterminiert und was uns diese massive Entfremdungserfahrung auch heute, in Anbetracht von Klimawandel und Umweltverschmutzung, für das Verständnis der ökologischen Krise sagen kann.

*Martin Repohl*, M.A., ist Doktorand und Soziologe am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt. Er hat Politikwissenschaft, Soziologie und Gesellschaftstheorie an den Universitäten Leipzig und Jena studiert. Seine Arbeitsschwerpunkte sind u.a. Soziologie der Weltbeziehung, Soziologie der Materialität sowie Phänomenologie der ökologischen Krise. Zum Thema seines Vortrags hat er im Tectum Verlag 2019 das Buch veröffentlicht: „Tschernobyl als Weltkatastrophe. Weltbeziehung in einer kontaminierten Welt“.

münchner zukunftssalon
oekom e.V., Waltherstr. 29. Rgb., 2. Stock, 80337 München
U-Bahn Goetheplatz
Anmeldung über die Website des oekom e.V. (www.oekom-verein.de)

Weitere Informationen finden Sie  hier.

Die Einladung zur Veranstaltung finden Sie  hier und Informationen für die Nutzung des Onlinedienstes „Zoom“
durch den oekom e.V. können Sie  hier einsehen.

Tectum Verlag

Energie ist ein Schlüsselthema unserer Zeit - Vergangenheit und Zukunft unserer Energienutzung wird in dieser aktuellen Folge von Terra X, zu der auch das WZU beigetragen hat, dargestellt.

„Was die Welt am Laufen hält“ - Folge 1: "Energie"
 
ab sofort in der ZDF Mediathek unter folgendem Link zu sehen: 
 
 
Die Erstausstrahlung im ZDF erfolgt am 25.2. und 3.3. jeweils um 19:30 Uhr.
 
Siehe zu diesem Film auch die Publikation Pakt mit dem Feuer - Philosophie eines weltverändernden Bundes, Matthes und Seitz 2022.

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