Phosphor - Licht und Leben, Feuer und Tod

Projektdauer:

 

Projektträger:

 

Projektleiter:

 

 

 

 

1.4.2019-30.9.2021

 

Gefördert aus dem Netzwerkfonds des Wissenschaftszentrum Umwelt der Universität Augsburg

 

Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl, Lehrstuhl für Moraltheologie, Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Augsburg

Prof. Dr. Stefan Emeis, apl. Professor für Meteologie, Universität zu Köln und Institut für Meteologie und Klimaforschung, Karlsruher Institut für Technologie

Projektbeschreibung:

 

Phosphor ist als Stoff schillernd: er kann Licht und Leben bringen, birgt aber auch Feuer und Tod in sich. Vom Begriff her bedeutet phos-phor: Licht-träger bzw. -bringer. Sowohl in der griechischen Mythologie als auch im biblischen Kontext begegnet uns dieser Lichtbringer, in Jesaja wird daraus dann Luzifer.

 

Entdeckt wurde das chemische Element Phosphor vom Hamburger Kaufmann und Alchemisten Henning Brand, als er 1669 auf der Suche nach dem »Stein der Weisen« Urin destillierte. Heute weiß man, dass gewisse Stoffe nach nichtthermischer Anregung ein Nachleuchten (Phosphoreszenz) zeigen, allerdings gehört Phosphor nicht zu ihnen.

 

Die Ambivalenz von Phosphor zeigt sich darin, dass mit ihm eine chemische Lichtquelle verbunden ist und Leben ohne ihn nicht möglich ist, jedoch manche Phosphorarten (weißer und roter Phosphor) ebenso für militärische Belange verwendet werden können, und so in Gestalt von Phosphorbomben Feuer und Tod bringen. Phosphorderivate werden sehr häufig als Dünger verwendet, was aufgrund der ökologischen Nebenwirkungen umstritten ist. Eine ähnliche Ambivalenz zeigt sich bei phosphorhaltigen Insektiziden, deren Herstellung denen von Kampfgasen sehr nahe verwandt ist.

 

Die sowohl schillernde Geschichte des Elements als auch seine unterschiedlichen, sehr ambivalenten Verwendungsweisen wurden bei einer Tagung in 2020 wie auch in einem Buch für die Reihe „Stoffgeschichten“ eingehend analysiert. Beiträge aus den unterschiedlichsten Disziplinen (von der Theologie über Kultur- und Ingenieurswissenschaften bis zu verschiedenen Naturwissenschaften) wurden zusammengeführt.

 

Der interdisziplinäre Stoffgeschichten Band Phosphor – Fluch und Segen eines Elements (Hg. von Kerstin Schlögl-Flierl und Stefan Emeis) erschien im September 2021 als 13. Band der Buchreihe Stoffgeschichten.

 

 

Das Buch:

 

Phosphor

Fluch und Segen eines Elements

 

ISBN: 978-3-96238-282-7
Hardcover, 256 Seiten
Erscheinungstermin: 14.09.2021

 

»Phosphor ist das Nadelöhr des Lebens.« Isaac Asimov

Als Phosphor 1669 entdeckt wurde, war die Aufregung groß: Auf der Suche nach dem »Stein der Weisen« destillierte der Alchemist Hennig Brand Urin und erhielt eine Substanz, die im Dunkeln leuchtete und die Menschen in Staunen versetzte.

Mittlerweile sind die meisten Geheimnisse des Phosphors entschlüsselt, doch seine Faszination hat das Element bis heute nicht eingebüßt: Phosphor spendet Leben, kann aber auch den Tod bringen. Als Bestandteil von Pestiziden oder Brandbomben wirkt er tödlich, als essenzieller Nährstoff versorgt er alle Lebewesen mit Energie. Noch! Denn abbaubares Phosphat ist selten geworden, und Recyclingverfahren sind zwar erforscht, werden aber noch zu wenig genutzt, sodass Phosphor zunehmend verloren geht.

Das Buch erzählt die Geschichte eines ambivalenten Elements, von dessen Tragweite nur wenige wissen.

 

Nähere Informationen zum Buch finden Sie hier.

 

Oekom Verlag

Workshop Phosphor: Licht und Leben, Feuer und Tod vom 10. - 11. März 2020

Am 10. und 11. März 2020 fand am Wissenschaftszentrum Umwelt ein interdisziplinäres Kolloquium statt.

Nähere Informationen inklusive Zeitplan erhalten Sie hier.

 

 

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