Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl, Mitglied des Deutschen Ethikrats

Seit 2015 bin ich Professorin für Moraltheologie an der Universität Augsburg, promoviert und habilitiert wurde ich in Regensburg, wo ich auch Katholische Religionslehre und Germanistik für das Lehramt an Gymnasien studiert habe. Gerade treibt mich am meisten meine Mitgliedschaft im Deutschen Ethikrat um. Hier bin ich seit 2020 tätig und in Zeiten von Covid-19 ist einiges an Arbeit zu leisten. Dabei geht es etwa um die Rechtfertigung von Corona-Maßnahmen oder Fragen einer fairen Impfstoffverteilung. Neben dem allgegenwärtigen Corona stehen aber auch andere aktuelle ethische Themenfelder wie die (ärztliche) Suizidbeihilfe oder Künstliche Intelligenz auf der Agenda.

 

Mein Lernen, Forschen und Arbeiten im interdisziplinären und kollegialen Austausch an der Universität

 

Als Wissenschaftlerin an der Universität Augsburg beschäftige ich mich z. B. in einem Drittmittelprojekt (gemeinsam mit Prof. Dr. Werner Schneider) mit dem Thema des selbstbestimmten Lebens im Pflegeheim. Hier arbeite ich eng mit dem Team am Zentrum für Interdisziplinäre Gesundheitsforschung und mit vielen Kolleg*innen zusammen. Am Anwenderzentrum Material- und Umweltforschung, und hier speziell dem Schülerlabor der Universität Augsburg und seinem Team, können neuartige Projekte für eine nachhaltige Bildung entwickelt werden.

 

Im digitalen Setting fordert mich in der Lehre vor allem heraus, den Kontakt zu den Studierenden zu halten – und dies auf möglichst verschiedenen Wegen. Ich möchte die Studierenden an brisante ethische Themen heranführen und entscheidungsfähig machen. In meiner Tätigkeit als inhaltliche Studiengangsleiterin im interdisziplinären Masterstudiengang Umweltethik, freue ich mich, wenn die Absolvent*innen ihren Weg an Schaltstellen wie NGOs finden, oder die Absolvent*innen der Theologie ihren Weg in pastorale Berufe und in die Schule und sich dann wieder aus der Praxis melden.

 

Das Beste an meinem Beruf

 

Das Beste an meinem Beruf ist die Vielseitigkeit (bis hin zur universitären Gremientätigkeit). Als Ethiker*in ist man Allrounderin, die sich immer wieder in neue Themen einarbeiten muss. Zwar hat man seine ethischen Folien, aber der Erkenntnisgegenstand ändert sich: von medizinischer Forschung bis hin zum Thema der Klimaresilienz. Als theologische Ethikerin bildet mein Fundament die Theologie (Bibel, Tradition, neuere theologische Ansätze). Es liegt mir viel an den Kontakten mit Gemeinden und Akteur*innen vor Ort in Kirche wie Umweltorganisationen.

 

Besonders freue ich mich auf die Mitarbeit im Internationalen Doktorand*innenkolleg Um(welt)denken, welches gerade vom Bayerischen Elitenetzwerk (gemeinsam mit dem Rachel Carson Center in München) bewilligt wurde. Hier mit vielen jungen Forschenden neue Wege der gesellschaftlichen sowie individuellen Transformation zu durchdenken, stellt sich mir in den kommenden Jahren als herausfordernde, aber auch Begeisterungsstürme auslösende Aufgabe.

 

Die Arbeit an der Universität Augsburg

 

Die Universität Augsburg ist eine Netzwerkuniversität, was sich auch in Beziehungsnetzwerken an der Universität abbilden sollte. In vielen interdisziplinären Seminaren bin ich spannenden Kolleg*innen und Themen begegnet. Bei meinem Engagement in Gremien als Frauenbeauftragte habe ich viel für meine jetzige Tätigkeit gelernt. Jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen möchte ich auf den Weg mitgeben: Vor allem andere Luft schnuppern (Erasmusdozentur, Forschungssemester bereits in der Habilitationsphase, Visting scholar in der Promotionsphase) und besonders die Teilnahme an internationalen Tagungen.

An vielen Stellen braucht es aber auch Geduld und Zähigkeit bei der Durchsetzung von Zielen, die man auch als Wissenschaftlerin mitbringen muss. Danke an alle vergangenen und jetzigen Mitarbeiter*innen am Lehrstuhl, aber auch an der Universität (Verwaltung wie Bibliothek).

 

Lehrstuhl für Moraltheologie

Biografie und Publikationen

 

 

 

Suche