Nachruf auf Georg Kreuzer (24. Mai 1940 – 1. Juni 2022)

© Universität Augsburg
© Universität Augsburg

 

Der Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte trauert um Prof. Dr. Georg Kreuzer, der am 1. Juni 2022 in seinem Geburtsort Ziemetshausen im Alter von 82 Jahren verstorben ist.

 

Er gehörte zum Gründungspersonal des Lehrstuhls, dem er über 48 Jahre lang verbunden geblieben ist, zunächst ab dem 5. April 1974 als wissenschaftlicher Assistent. 1982 habilitierte sich Georg Kreuzer erfolgreich für das Fach Mittelalterliche Geschichte mit seiner Arbeit über „Heinrich von Langenstein. Studien zur Biographie und zu den Schismatraktaten unter besonderer Berücksichtigung der Epistola pacis und der Epistola concilii pacis“. 1989 folgte seine Ernennung zum außerplanmäßigen Professor. Diese Funktion erfüllte er von 1991 bis 1995 in Verbindung mit der Leitung des Archivs des Landkreises Günzburg mit Sitz in Ichenhausen. Bis ins Jahr 2010 bereicherte Georg Kreuzer das Lehrangebot der Universität Augsburg auf vielfältige Weise und war ein viel gefragter Prüfer und Gutachter bei Staatsexamina, Magisterprüfungen, Promotionen sowie auch bei mehreren Habilitationen.

Über diese 36jährige aktive Lehr- und Prüfungstätigkeit hinaus hatte Georg Kreuzer bis zu seinem Lebensende Anteil an Publikations- und Forschungsprojekten des Lehrstuhls. So werden seine vorab auf den Internetseiten der renommierten Regesta Imperii veröffentlichten Regesten Augsburger Bischöfe des 12. Jahrhunderts aktuell noch für den Druck vorbereitet. Das wissenschaftliche Lebenswerk Georg Kreuzers wurde zu seinem 75. Geburtstag mit der Festschrift „Suevia et Ecclesia“ gewürdigt, die in ihrem Titel die entscheidenden Bezugspunkte seiner Forschungstätigkeit anspricht. Georg Kreuzer hat wesentliche Beiträge zur schwäbischen Regionalgeschichte und zur allgemeinen Kirchengeschichte geleistet. Seine wegweisenden Forschungen zum Friedenstraktat des Heinrich von Langenstein würden gerade in der Gegenwart mehr Beachtung verdienen. Doch war sein Schaffen nicht so sehr auf den eigenen Ruhm ausgerichtet, sondern vielmehr auch auf die Unterstützung der Forschung anderer. So scheute er sich auch nicht vor der Übernahme zeitintensiver redaktioneller Aufgaben, wie etwa der langjährigen Schriftleitung der Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben. Dabei hatte er ein sehr klares und unbestechliches Urteil.

Ungeachtet seiner wissenschaftlichen Strenge war Georg Kreuzer ein sehr freundlicher und geselliger Kollege. Wir haben so manches Glas guten Weißweins mit ihm genossen. Wir haben ihm viel zu verdanken und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

 

Prof. Dr. Thomas Krüger für die Mittelalterliche Geschichte an der Universität Augsburg

 

Suche