Aktuelles Semester

Inhaber der Gastprofessur für Jüdische Kulturgeschichte im Sommersemester 2024

Hahn © Universität Augsburg

Diessemestriger Inhaber der Gastprofessur für Jüdische Kulturgeschichte ist PD Dr. Hans-Joachim Hahn (Basel). Er ist Research Fellow am Zentrum für Jüdische Studien der Universität Basel und Privatdozent für Neuere deutsche Literaturwissenschaft am Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft der RWTH Aachen. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. die deutschsprachig-jüdische Literatur seit der Aufklärung, historische Antisemitismusforschung und gegenwärtige Erinnerungskultur.

 



 
PD Dr. Hans-Joachim Hahn bietet zwei Seminare zu den Themen Jüdische Filmschaffende im Weimarer Kino (1918 - 1933) und Erinnerungskultur in der Debatte an. Die Seminare sind prinzipiell für die Studierenden der drei Fakultäten PhilHist, PhilSoz und KThF geöffnet.

Wir freuen uns, Sie zu folgenden Vorträgen von Herrn Hahn begrüßen zu dürfen:

 

1. Mittwoch, den 22.5.24 zum Thema "Von Shylock bis Griphook: Populäre (anti)jüdische Projektionsfiguren" (Jüdisches Museum Augsburg Schwaben)

 

2. Mittwoch, den 5.6.24 zum Thema "Ambivalenzen deutscher Erinnerungskultur" (Jüdisches Museum Augsburg Schwaben)

 


3. Mittwoch, den 19.6.24 zum Thema "Kartierungen der 'jüdischen Ukraine' in der Literatur" (Annahof Augsburg Innenstadt)

Priv.-Doz. Dr. phil. Hans-Joachim Hahn

 

Hans-Joachim Hahn ist Privatdozent für Neuere deutsche Literatur an der RWTH Aachen. Dort habilitierte er sich mit einer Studie über den jüdischen Europadiskurs in deutscher Sprache von Anfang des 19. Jahrhunderts bis in die 1940er-Jahre. Im vergangenen WiSe 2023/24 lehrte er an der Universität Bielefeld im Bereich der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft. Zuvor war er von Februar 2020 bis Ende Januar 2023 wissenschaftlicher Mitarbeiter im D-A-CH-Projekt „Deutschsprachig-jüdische Literatur seit der Aufklärung – Neue Zugänge in Paradigmen“, finanziert durch den Schweizerischen Nationalfonds, am Zentrum für Jüdische Studien der Universität Basel. Die drei der insgesamt sechs Handbücher, deren Herausgabe er mitbetreut, werden voraussichtlich 2025 erscheinen.

 

Nach einem Studium der Germanistik, Philosophie, Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, Niederlandistik sowie von Deutsch als Fremdsprache an der Freien Universität Berlin, der Manchester Metropolitan University und der Universiteit van Amsterdam wurde er im Jahr 2003 mit einer Studie zu Darstellungen des Holocaust in der deutschsprachigen Literatur und Erinnerungskultur an der Freien Universität Berlin promoviert. Im Rahmen der vom Ev. Studienwerk Villigst e.V. geförderten Promotion dreimonatiger Forschungsaufenthalt in Jerusalem im Sommer 2001. Hahn gehört zu den Gründungsmitgliedern des vor mehr als zwei Jahrzehnten ins Leben gerufenen Vereins Villigster Forschungsforum zu Nationalsozialismus, Rassismus und Antisemitismus e.V. Seit 2017 ist er Mitglied der DFG-Netzwerkgruppe „Emanzipation nach der Emanzipation“.

 

In den Jahren 2003 bis 2005 leitete er das Zentrum für Begegnung, Austausch und Forschung im Gerhart-Hauptmann-Haus im Riesengebirge (Polen). Danach war er von 2006 bis 2011 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am heutigen Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig beschäftigt. Im Rahmen dieser Tätigkeit u.a. von 2007 bis 2010 Mitarbeit im Verbundprojekt „Kommunikationsräume des Europäischen – Jüdische Wissenskulturen jenseits des Nationalen“, finanziert vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung.

 

Seither vertrat er, neben diversen Lehr- und Forschungsaufenthalten an einer Reihe von Universitäten im In- und Ausland, von 2013 bis 2015 die Professur für Allgemeine Literaturwissenschaft und Neuere Deutsche Literaturgeschichte am Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft der RWTH Aachen. Im SoSe 2018 war er Kurt-David-Brühl-Gastprofessor für Jüdische Studien am Centrum für Jüdische Studien der Karl-Franzens-Universität Graz.

 

Bücher

 

Masken, Codes und Projektionsfiguren. Populärkulturelle Verhandlungen des „Jüdischen“ (Vorlesungen des Centrums für Jüdische Studien, Bd. 14). Graz: CLIO

(Manuskript im Satz; erscheint 2024)

Hg. (zus. mit H. Kruschwitz u. C. Waldschmidt): „Aggregate der Gegenwart“ – Entgrenzte Literaturen und Erinnerungskonflikte. Bielefeld: transcript 2023

Hg. des Yearbook for European Jewish Literature Studies Band 9 (2022) / Thema: Jewish Literature as Weltliteratur / Jüdische Literaturen als Weltliteratur

Hg. (zus. mit O. Frahm u. M. Streb): Beyond MAUS. The Legacy of Holocaust Comics. Wien [u.a.]: Böhlau 2021

Hg. (zus. mit G. Lamprecht u. O. Terpitz): Studien zur deutschsprachig-jüdischen Literatur und Kultur. Standortbestimmungen eines transdisziplinären Forschungsfeldes. Wien [u.a.]: Böhlau 2020

Hg. (zus. mit O. Kistenmacher): Beschreibungsversuche der Judenfeindschaft II. Antisemitismus in Text und Bild – zwischen Kritik, Reflexion und Ambivalenz. Berlin/Boston: De Gruyter/Oldenbourg 2019

Narrative des Neuen Menschen – Vom Versprechen einer besseren Welt. Berlin: Neofelis 2018

 

 

Zeitschriften- und Buchbeiträge

 

2024

(91) Lessing, Dohm, Humboldt: Aspekte universalistischer Emanzipation. In: Bettina Bannasch/George Kohler (Hg.): Emanzipation nach der Emanzipation. Jüdische Literatur, Philosophie und Geschichte um 1900. Leiden [u.a.]: V&R Unipress 2024, S. 13–29

 

2023

(90) Natur, Volk und Muttererde. Kunst und Männlichkeit bei Gerhart Hauptmann. In: Franziska Ploetz, Stefan Rohlfs, Marc J. Schweissinger (Hrsg.): Gerhart Hauptmann und die Natur. Berlin: Quintus 2023, S. 144–162

(89) „What a brainfuck“. Zum Verhältnis von Geschichte und Erinnerung in der Gegenwart. In: „Aggregate der Gegenwart“ – Entgrenzte Literaturen und Erinnerungskonflikte. Hg. v. Hans-Joachim Hahn, Hans Kruschwitz und Christine Waldschmidt. Bielefeld: transcript 2023, S. 363–378

 

2022

(88) Christlich präfigurierte Bilder des Antisemitismus in der Populärkultur – Zum Umgang mit einem mehrdeutigen Material. In: epd-Dokumentation 27–28/2022, 37–48

(87) Weltliteratur als Emanzipation. Zu einem Aufsatz Hans Mayers. In: Yearbook for European Jewish Literature Studies Band 9 (2022), 109–125 (peer reviewed)

(86) Sprache und Nation. Deutschsprachig-jüdische Reflexionen zwischen Mehrsprachigkeit, Sprachwechsel und Zukünftigkeit, in: Carmen Reichert, Bettina Bannasch, Alfred Wildfeuer (Hrsg.). Zukunft der SpracheZukunft der Nation? Verhandlungen des Jiddischen und Jüdischen im Kontext der Czernowitzer Sprachenkonferenz. Berlin, Boston: De Gruyter 2022, 155–175 (peer reviewed)

(85) Ästhetisierung rechter Gewalt. Kulturpolitische Interventionen im Nachwendejahrzehnt. In: Rechte Gewalt erzählen. Doing Memory in Literatur, Theater und Film. Hrsg. v. Matthias N. Lorenz, Tanja Thomas u. Fabian Virchow. Berlin 2022, S. 75–88 (peer reviewed)

 

2021

(84) (zus. mit Christian Vöhringer) Wuchernde Bezugnahmen und unterstellte Wahlverwandtschaften: Unterwegs auf den Feldern der Ökologie der 1980er Jahre. In: Dokumente der Architektur, Onlineforum, online unter: https://dokumentederarchitektur.de/essay/Wuchernde-Bezugnahmen-und-unterstellte-Wahlverwandtschaften-Unterwegs-auf-den-Feldern-der-kologie-der-1980er-Jahre (Aufruf am 29.10.2021)

(83) Distorted Traces of the Holocaust in Hergé’s Tintin. In: Beyond MAUS. The Legacy of Holocaust Comics. Hrsg. v. O. Frahm, H.-J. Hahn u. M. Streb. Wien [u.a.]: Böhlau 2021, S. 239–260

(82) « Son judaïsme comme base de réflexion. Aspects de la philologie critique de Hans Mayer » (Sein Judentum als „Denkanstoß“. Aspekte von Hans Mayers kritischer Philologie). In der Übersetzung von Solange Arber in: Revue germanique international 33 (2021), S. 99–112 (peer reviewed)

(81) Potentiale der Uneindeutigkeit – Gegenwartsbewältigung als Popvision. In: Yearbook for European Jewish Literature Studies, 8 (2021), S. 172–196

(80) Die geteilten Gefühle des Antisemitismus. Prolegomena zu einer Reflexionsgeschichte antijüdischer Emotionen. In: Stefanie Schüler-Springorum/Jan Süselbeck (Hg.): Emotionen und Antisemitismus. Geschichte – Literatur – Theorie. Göttingen: Wallstein Verlag 2021, S. 87–106

 

2020

(79) (zus. mit Jan Süselbeck) Ekel und Abscheu. Zur Affektpoetik des literarischen Antisemitismus in E.T.A. Hoffmanns Erzählung Der Sandmann. In: E.T.A. Hoffmann-Jb. 28 (2020), S. 46–67 (peer reviewed)

(78) „Jupiterkopf des Juste milieu“ – Wie Carl Sternheim über Gerhart Hauptmann dachte. In: Wolfgang de Bruyn et al. (Hg.): Theodor Fontane, Gerhart Hauptmann und die vergessene Moderne. Berlin: Quintus 2020, S. 61–78

(77) Esoterisches Schreiben und ambivalentes Begehren. Imaginationen des Jüdischen in Wilhelm Raabes Erzählwerk. In: Jahrbuch der Raabe-Gesellschaft 61 (2019) [2020], S. 5–30

(76) Kleine Transformatoren großer Ströme. Rechtsintellektuelle Sprach- und Übersetzungspolitik. In: Wissen in der Transnationalisierung. Zur Ubiquität und Krise der Übersetzung. Hg. v. TransǀWissen. Bielefeld: transcript 2020, S. 107–124

 

2019

(75) Metaphern des Posthistoire. Geschichtsdenken, Umweltkrise und Rhetorik bei Rolf Peter Sieferle. In: Jb. für Antisemitismusforschung 28 (2019), S. 147–174 (peer reviewed)

(74) „Die angesteckten Juden“. Constantin Brunners Antizionismus. In: Aschkenas. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden 29 (2019) 2, S. 455–474 (peer reviewed)

(73) Verweigerte Sprachassimilation. Wilhelm Stapels Konstruktion und Abwehr einer „deutsch-jüdischen Symbiose“. In: Zwischen Anpassung und Subversion. Sprache und Politik der Assimilation. Hg. v. A. Kilcher/U. Lindner. Paderborn: Wilhelm Fink 2019, S. 301–314

(72) Poetische Gerechtigkeit. Ghettoliteratur und moderne Judenfeindschaft. In: Beschreibungsversuche der Judenfeindschaft II. Antisemitismus in Text und Bild – zwischen Kritik, Reflexion und Ambivalenz. Hg. v. H.-J. Hahn/O. Kistenmacher. Berlin/Boston: De Gruyter/Oldenbourg 2019, S. 51–82 (peer reviewed)

(71) Übersetzung, Vermittlung und Transfer. David Friedländer als kulturpolitischer Akteur. In: Rafael D. Arnold (Hg.): Jüdische Übersetzer als Akteure interkultureller Transformationen. Heidelberg: Winter 2019, S. 137–148

 

2018

(70) „Oak Ridge hat die Welt gerettet“. Sarkastische Neophyten und nichtjüdische Juden als letzte Europäer in Katja Petrowskajas Vielleicht Esther. In: Yearbook for European Jewish Literature Studies, 5 (2018), S. 247–262 (peer reviewed)

(69) Drama nach Auschwitz. Erziehung – Aufklärung – Lernprozesse. In: Darstellen, Vermitteln, Aneignen – Gegenwärtige Reflexionen des Holocaust. Hg. v. Bettina Bannasch u. Hans-Joachim Hahn (=Poetik, Exegese und Narrative. Studien zur jüdischen Literatur und Kunst, Bd. 10). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2018, S. 99–119 (peer reviewed)

 

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