Aktuelles

"Nachhaltigkeit und Bildungsmedien" - IGSBi-Tagung 2024 in Augsburg

Die nächste Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Schulbuch- und Bildungsmedienforschung e.V. findet vom 27. bis zum 29. September 2024 an der Universität Augsburg (Deutschland) statt. Sie befasst sich mit dem Thema „Nachhaltigkeit und Bildungsmedien“. Dabei stehen drei Fragestellungen im Zentrum:

 

  • Nachhaltigkeit als Thema/Gegenstand in Bildungsmedien,

  • Nachhaltigkeit von Inhalten und Methoden der Bildungsmedien und

  • Nachhaltigkeit als materielles Merkmal von Bildungsmedien.

 

 

 

Vorschläge für Beiträge und Posters können bis zum 15. April 2024 eingereicht werden.

 

Anmeldungen zur Tagung bitte bis spätestens zum 31. August 2024 per E-Mail an: eva.matthes@phil.uni-augsburg.de.

„Bildungsmedien für Erwachsene“ – IGSBi-Tagung 2023 in Gdańsk (Polen)

Vom 6. bis zum 8. Oktober 2023 fand an der Universität Gdańsk (Polen) die Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Schulbuch- und Bildungsmedienforschung e.V. (IGSBi) statt, in Kooperation mit der dortigen Fakultät für Sprachen, Abteilung für moderne Sprachen (Dr. Ewa Andrzejewska). Die Veranstaltung stand unter dem Thema „Bildungsmedien für Erwachsene“.

Wissenschaftler*innen und Lehrkräfte aus zahlreichen europäischen Ländern und aus Sub-Sahara-Afrika befassten sich aus historischer und aktueller Perspektive und in unterschiedlichen methodischen Zugriffen mit verschiedenen Aspekten des Themas. Nach einem einführenden Vortrag in die Spezifika des Lernens Erwachsener ging es u.a. um Bildungsmedien für Lehrkräfte (z.B. Lehrerhandreichungen), für die Hochschulbildung (etwa Studienbücher und Multimedia-Anwendungen) und die Sprachbildung (Alphabetisierung Geflüchteter, Fremdsprachenunterricht), aber auch um informelle Bildungsmedien für Erwachsene wie historische Flugblätter, aktuelle Elternbriefserien und Educational Games. Hinzu kamen Werkstattberichte zur konkreten Entwicklung von Bildungsmedien, etwa für die selbständige Energieversorgung von Ortsgemeinden in Ostafrika.

Vorträge über die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (z.B. Chat GPT) für Bildungsprozesse sowie über Mythen und Möglichkeiten digitaler Lernumgebungen rundeten das Programm ab.

Die Beiträge regten lebhafte Diskussionen an.

 

Der Tagungsband mit vielen Beiträgen dieser Tagung erscheint 2024.

Neuerscheinung zur Fibelforschung

Learning to Read, Learning Religion. Catechism Primers in Europe from the Sixteenth to the Nineteenth Centuries (2023). Hrsg. von Britta Juska-Bacher, Matthew Grenby, Tuija Laine & Wendelin Sroka. John Benjamins.

 

Katechismusfibeln sind meist unscheinbare, aber durchaus aussagekräftige kleine Bücher für Kinder, die die Vermittlung von Lesekompetenz und religiöser Katechese miteinander verbinden. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert wurden sie in vielen Regionen der Welt, vor allem in Europa, in großer Zahl hergestellt, verbreitet und verwendet. Bemerkenswerterweise erschienen auf dem gesamten Kontinent über konfessionelle Traditionen, die ansonsten doch recht unterschiedlich waren, hinweg sehr ähnliche Texte. An verschiedenen Orten und über den gesamten untersuchten Zeitraum hinweg verwendeten die verschiedenen Konfessionen nicht nur ähnliche pädagogische und religiöse Strategien, sondern auch dieselben Formate und dieselbe Ikonographie.

 

Dieser von Wissenschaftler*innen aus Finnland, Deutschland, der Schweiz und Großbritannien – darunter drei Mitglieder von der Internationalen Gesellschaft für Schulbuch- und Bildungsmedienforschung e.V. – herausgegebene Band ist das Ergebnis einer länderübergreifenden und interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Pädagogik, Sprachunterricht, Kinderliteratur, Buchgeschichte und Religionswissenschaft. Mit Beiträgen zu siebzehn europäischen Ländern und Regionen wirft er ein neues Licht auf einen faszinierenden, aber weitgehend vernachlässigten Teil des europäischen Kulturerbes und bietet durch die Erstellung einer umfassenden und maßgeblichen Zusammenfassung des Fachgebiets neue Impulse für die weitere grenzüberschreitende Forschung.

Newsletter der Interessengemeinschaft Fibeln

Newsletter No. 18 der Interessengemeinschaft Fibeln (RP SIG) vom Mai 2023

Neuerscheinungen

Jasmine Annette Dorigo: Lehr- und Lernmittel für den Sprachunterricht im ladinischen Sprachraum Südtirols. Eine historisch-didaktische Analyse von Mehrsprachigkeit (Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2023)

Die Bildungsinstitutionen der ladinischen Dolomitentäler (Südtirol/Italien) zeichnen sich seit jeher durch ihre Mehrsprachigkeit aus. Mehrsprachiger Unterricht bedarf auch entsprechender Lehr- und Lernmittel.

Die Publikation setzt sich zum Ziel, einige besonders bedeutsame Lehr- und Lernmittel für den Sprachunterricht an den ladinischen Grundschulen des Gadertals und Grödens zu analysieren. Zum einen betreffen die Lehr- und Lernmittelanalysen historische Schulbücher, die auf die Zeit der Errichtung der paritätischen Schule (1948) zurückgehen, und zum anderen neue Lehr- und Lernmittel, die aktuell (2023) in den ladinischen Grundschulen Einsatz finden.

Der Fokus liegt insbesondere im Bereich der Sprachdidaktik. Insgesamt geben die Lehr- und Lernmittelanalysen einen Einblick in die Entwicklungen und Veränderungen der ladinischen Schule Südtirols zwischen 1948 und dem 21. Jahrhundert.

 

 

 

Luciana Bellatalla / Piergiovanni Genovesi / Eva Matthes / Sylvia Schütze (Hrsg.): Nation, Nationalism and Schooling in Contemporary Europe (Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2022)

Vom 19. bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts war „nationale Identität“ – und damit verbunden die Vorstellung vom absoluten Vorrang der eigenen Nation – in den meisten Staaten Europas ein zentrales Bildungsziel. Die Schulen stellten entscheidende Instrumente einer national(istisch)en Erziehung und des nationalen Selbstbewusstseins dar; an ihnen wurden die Narrative gelehrt, die den Primat der eigenen Nation legitimieren sollten, teilweise mit einer historischen, teilweise mit einer völkischen Begründung.

Der Zweite Weltkrieg und seine verheerenden Folgen führten zu einer enormen Schwächung der Vorstellung, dass die Nation das größte und wichtigste Konzept eines Staates sei. Es überwog nun der Wunsch, der nationalen Souveränität allenthalben Grenzen zu setzen. Die ideologische Aufspaltung in zwei Blöcke, die die Zeit des Kalten Krieges kennzeichnete, drängte die politische Bedeutung einzelner Nationen deutlich in den Hintergrund. Doch der Fall der „Mauer“ und die Auflösung der beiden Blöcke haben der Vorstellung von der Wichtigkeit der eigenen Nation neuen Aufwind gegeben und mikro- und neonationalistische Bestrebungen ausgelöst.

Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Ländern Europas befassen sich in diesem Band mit dem Verhältnis von Nation(alismus) und Bildung; ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Funktion von Bildungsmedien. Das Thema ist dringlicher denn je und von zentraler Bedeutung für die soziale, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung.

 

 

 

Sonja Maria Meinlschmidt: Die Repräsentation von Heterogenität in Grundschulbüchern des (Heimat- und) Sachunterrichts. Bayern und Bremen im Ländervergleich. Eine qualitative Evaluation zur Vielfalt im Schulbuch (Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2022)

Schulbücher sind ein zentrales Instrument des Unterrichts. Sie erreichen durch die Institution Schule jede*n, und das darin enthaltene Wissen wird oftmals absolut gesetzt. Das Bildungssystem sieht sich gegenwärtig vor neue Aufgaben gestellt, vor allem in Bezug auf die gelebte Vielfalt in der deutschen Gesellschaft. Grundschulen, die von Kindern aller sozialen Schichten besucht werden, sind von dieser Heterogenität besonders berührt. Es ist wichtig, dass sich alle Kinder in den Schulbuchtexten wiederfinden können. Daher lohnt es sich, das Schulbuchwissen kritisch zu hinterfragen. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der repräsentierten Vielfalt in Grundschulbüchern des (Heimat- und) Sachunterrichts in den Ländern Bayern und Bremen. Der Fokus wird dabei auf die Heterogenitätsdimensionen „Gender/Sexualität“ und „Migration/Ethnizität“ sowie deren Verschränkungen gerichtet. Entlang dieser Analyseschritte deckt die Autorin sowohl Fortschritte als auch Desiderate auf und erarbeitet Kriterien für ein heterogenitätssensibles Schulbuch.

 

 

 

Eva Matthes / Stefan T. Siegel / Thomas Heiland (Hrsg.): Lehrvideos – das Bildungsmedium der Zukunft? Erziehungswissenschaftliche und fachdidaktische Perspektiven (Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2021)

Der Internetmarkt mit Lehrvideos auf kommerziellen Plattformen wie YouTube und TikTok sowie auch auf Bildungsplattformen boomt, und repräsentative Studien zeigen die wachsende Bedeutung von Lehr-/Erklärvideos in Forschung und Praxis. Zunehmend werden diese auch in der universitären Ausbildung und im schulischen Unterricht eingesetzt.

Dieser Sammelband bündelt multidisziplinäre Perspektiven auf diese bisher häufig vernachlässigten Bildungsmedien. Nach wie vor existieren zahlreiche offene Fragen: Was sind genau Lehrvideos? Was sollten wir über die Anbietenden dieser Bildungsmedien (bspw. Erklärvideokanäle auf YouTube) wissen? Was sind Qualitätskriterien für diese Videos? Welche Chancen, Herausforderungen, Grenzen und möglicherweise auch Gefahren sind mit dem Einsatz von Lehrvideos verbunden?

Mit diesem Band verfolgen wir das Ziel, einen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen zu leisten und Klarheit sowie Transparenz zu schaffen. Dazu umfasst der Band

(1) grundlegende – in die Thematik – einführende Beiträge,

(2) Analysen von Erklärvideos aus domänenspezifischer Perspektive und

(3) Beiträge zu Lehrvideos in der Lehramtsausbildung und in der universitären Weiterbildung.

 

 

   

Oliver Mayer-Simmet: Offene Lehr-Lernmittel (OER) für den Geschichtsunterricht. Marktlage, Nutzungsmotive und fachspezifische Qualitätsanforderungen (Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2021)

Lehr-Lernmittel spielen in Bildungs- und Lernprozessen eine wichtige Rolle. Dies gilt auch für das wachsende Angebot an Open Educational Resources (OER), dem sich heute Lehrende und Lernende gegenüber sehen. Damit stellt sich die Frage, welche Qualitätsmerkmale gegeben sein müssen, damit OER als didaktisch geeignet gelten können.

Die vorliegende Arbeit betrachtet das Phänomen OER für den Geschichtsunterricht. Die Arbeit betreibt in Bezug auf OER Grundlagenforschung und erschließt die Thematik erstmals in ihren wesentlichen Zügen für die deutsche Geschichtsdidaktik. Dabei orientiert sich die Arbeit an einem bereits bestehenden allgemeindidaktischen Augsburger Forschungsansatz (in dieser Reihe: Neumann und Fey, beide 2015), welchen sie versucht, in das fachspezifische bzw. geschichtsdidaktische Denken zu „übersetzen“. Die Arbeit blickt auf das Marktangebot im Internet, analysiert die Nutzungsmotive der Geschichtslehrkräfte und stellt ein geschichtsdidaktisches Instrument zur Diskussion, das Geschichtslehrkräfte bei der fachspezifischen Überprüfung von OER unterstützen will.

 

 

 

Kristina Schippling: Zur Vermittlung von Film im Schulbuch. Eine diskursanalytische Studie zur pädagogischen Subjektivierung (Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2021)

Film und Medien beeinflussen die Alltagswelt von Kindern und Jugendlichen stärker als je zuvor. Gleichzeitig finden sich kaum aktuelle Forschungsansätze zur Filmpädagogik, sodass der vorliegende Band zum Thema „Film“ in der Schule eine Lücke schließen kann und erstmalig eine historisch vergleichende Studie zu Lernmitteln und Schulbüchern enthält, deren Inhalte in Hinblick auf die Subjektkonstituierung untersucht werden.

Es stellt sich die zentrale Forschungsfrage, wie in Lehrbüchern mit filmpädagogischen Inhalten Schüler*innen und implizit auch Lehrer*innen adressiert und subjektiviert werden. Im theoretischen Teil der Arbeit wird ein Fragenkatalog mit Themenkomplexen, die sich an der Philosophie Michel Foucaults orientieren, entwickelt, der auch methodisch als Heuristik für weitere filmpädagogische Studien genutzt werden kann. Im empirischen Teil der Arbeit werden aus der Diskursanalyse des Schulbuchmaterials insgesamt fünf inhaltliche Dimensionen herausgearbeitet, anhand derer sich die Konstituierung und Positionierung der Subjekte nachvollziehen und strukturieren lassen und mit deren Hilfe die impliziten Subjektkonzepte aus den Lernmedien rekonstruierbar sind.

Die Arbeit spezifiziert Althussers Konzept der Anrufung und Foucaults Überlegungen zur Subjekttheorie auf das Thema „Film“ in der Schulpädagogik und verhilft zu einer handhabbaren, methodischen Anwendung der philosophischen Ansätze.

 

 

 

 


 

 

 

 

 

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